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Da Huawa, da Dr. Meier, und i geh jetz‘ zum Doktor …

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…und zwar in Wolnzach, am 3.3.2011 (lot), und der „i“ war zwischendurch Fitz Winter jr., der als musikalischer Veranstalter nicht drum rum kam, mit der Posaune auf der Bühne im Hopfenmuseum einen Blues mitzublasen, als drei bairische Vollblutmusiker das Universum zwischen Musik, Kabarett und Philosophie wieder in Ordnung brachten.

Dass einer tatsächlich zum Doktor ging, ist natürlich Unsinn, obwohl sich der Meier von „Da Huawa, da Meier und I“ als „Dr.“ outete, als sich die drei Musikkabarettisten unter selbst produziertem Hundegebell, Katzengejaule, Kuhmuhen und Dudelsackklängen im Blaulicht vorstellten. So zeichnete sich ein bezaubernder Abend ab, und als „Dr.“ Matthias Meier auf der kleinen Tuba verschämt die ersten Takte von „Lasst uns froh und munter sein“ einfließen ließ, war klar, wohin die Reise gehen würde: Einmal vogelfrei – und vor allem vogelwild – um die ganze verrückte Welt, musikalisch, kabarettistisch und philosophisch.

„Vogelfrei“ heißt das neue Programm von Christian Maier (da Huawa), Matthias Meier (sic!) und Sieg„i“ Mühlbauer, und die drei Herren, dem Boygroup-Alter entwachsen, präsentierten sich dem begeisterten Publikum in bester Laune. Die Reise begann – natürlich – im schönen Bayernland mit dem Bauern-Blues über nach Andalusien ausgewanderte Tomatenpflanzen und nach Bayern eingewanderte Solarplattenplantagen: Dr. Meiers „original Bulldog-Kluft vom Opa“ kommentierte „i“ lapidar mit „Nur ein Held fährt aufs Feld“, Fritz Winter durfte als „Mississippi-Fred“ an der Posaune den „Achte-Weltwunder-Saustallbau“ bluesig unterstützen, und da Huawa zeigte auf der E-Gitarre, dass sie nicht nur Bajuwarisches auf der Palette haben.

Furios und mit Rasta-Mützerl über der Lederhose ging es – mit Publikums-Chor – weiter in den „No a Massal“-Reggae, ein launiger Blick in Bierzelte, und als Calypso-Sänger stritten sich da Huawa und da Meier um die Höhe des Mikrofon-Ständers, ein Streit, den der kleine dicke Meier mit Blick auf den langen Huawa logisch-philosophisch beendete: „Du kannst bück, ich nix streck!“

Die drei Multiinstrumentalisten, die das Publikum als Kabarettisten von einer Lachsalve in die nächste rissen, leiteten a-cappella in die Pause, in der sich die Besucher eine Halbe „Bürgerbräu“ und einen Brotzeit-Teller von den Waldingers aus Larsbach zu Gemüte führten, um das Zwerchfell für den Rest des Abends zu rüsten.
 

 

Denn dann ging’s zum Salsa nach Kuba, mit der Tali-Bahn nach Afghanistan, weiter nach Jamaica und von dort per Schiff in den Hendl-Himmel, vor dessen Tür halbe Brathendl wie in der Biathlon-Strafrundenschleife darauf warten, dass auch ihre zweite Hälfte endlich gegessen wird – denn nur ganze Hendl kommen in den Himmel!

Optimaler Musikgenuss oder Spitzen-Kabarett? Keine Frage, „da Huawa, da Meier und i“ schenken beides, und als die Reise zurückführte ins geliebte Bayern-Land, sangen die drei das wunderschöne Lied vom „Blauen See“ in der Heimat: Das sei, erklärte „da Huawa“, ein Platz zum Wohlfühlen, zum Erholen, ein Platz, den man sich unbedingt erhalten muss – ein Platz also wie der Veranstaltungsraum im Deutschen Hopfenmuseum, in dem Marion und Fritz Winter als Veranstalter wieder ein kulturelles Highlight entzündet haben.

Und dass die drei Musikkabarettisten wiederkommen, scheint sicher: das Publikum war begeistert, und aufmerksamer als von Charlie Braun vom „Bürgerbräu“ wird ihnen wohl auf keiner Bühne der Welt eine frisch gezapfte Halbe kredenzt.

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