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Großer Abschied II: Weg, aber nicht verschwunden

(Wolnzach, ted)
Einen Tag nach der GfH-Mitgliederversammlung traf sich die „Hopfenfamilie“ noch einmal, um in noch privaterer Weise den Doppelabschied von Hüll – Dr. Fritz-Ludwig Schmucker von der Gesellschaft für Hopfenforschung und Bernhard Engelhard als Institutsleiter – mit Wiedereintritt Engelhard für Schmucker – gebührend zu würdigen. Ein bewegender Nachmittag im Niederlauterbacher Reich-Saal, im Zentrum des Hallertauer Hopfenbaus. Viele lobende Worte, viele Geschenke. Dann auch noch Engelhard als Holledauer-Fidel-Sänger…

Am Mittwoch blickte die Hopfenwelt erneut nach Wolnzach. Der Doppelabschied musste ja noch mit Kaffee und Kuchen, Hüller Stubnmusi und Franken-Würstl begangen werden. Alle Hüller Mitarbeiter waren gekommen. Dirndlzwang für die Damen. Als letzter Punkt der vielen Würdigungen erklärte er sich. Die Damen traten als Hüller Forschungschor auf und sangen aus der Hallertauer Hopfen-Fiedel. Dazu ließ sich Bernhard Engelhard erweichen, den Part des Bauern zu singen (siehe Video rechts unten). Aber die Hopfenfamilie sieht ja so manches nach.

Davor drückten die Laudatoren in freundschaftlicher Verbundenheit ihre persönlichen Begegnungen mit den Scheidenden aus: Dr. Michael Möller (GfH Präsident), Dr. Johann Pichlmaier (Hopfenpflanzerverband), Jakob Opperer (LfL-Präsident), Anton Kellermann (Hopfen-Referent im Bayerischen Ministerium), Stephan Barth (Hopfenhandelsverband), Jens Machold (1. Bgm. von Wolnzach), Werner Mayer (Agrarausschussvorsitzender) und Frau Dr. Saigner (Hüll/LfL), ehe die Geehrten selbst ans Rednerpult traten.

Dr. Schmucker zeigte sich fast sprachlos ob all der vielen großen Worte über sein Wirken in der Hopfenwelt nach seinen 20 Jahren als Hauptgeschäftsführer des Bayerischen Brauerbunds. Nein, eine dritte Karriere, von der alle Laudatoren träumten, wird es nicht geben. Höchstens als Familienvorstand, als „Pate“, vor oder besser mit seiner starken Frau Helga. Wenn der Akku wieder aufgeladen ist.

Bernhard Engelhard, heute 64, strotzt noch voller Kraft, lobt sein „Doppdeam“ (fränkisch für „Top Team = Hüll) stellt sein Licht unter den Scheffel und brilliert mit starken Worten wie: „Ich bin weg, aber nicht verschwunden“. Ja, der neue Posten im Herzen der Brauer der Welt reizt ihn. Schluss mit Mehltau-Tod und Bienenschutz. Dafür Arbeit an der Zukunft der Hopfenforschung, am Marketing Hülls. Er wird dem GfH-Geschäftsführer seinen Stempel aufdrücken – mit bombastischem Wissen über den Hopfen. In Tasmanien hat er 2010 den Hopfenorden zweiten Grades, den „Offizier“, erhalten. Präsidenten-Level.
 
 

 

Dr. Schmucker trug seinen frisch erteilten Hopfenorden am Brevier, ebenso wie Bernhard Engelhard. Kein Orden ist wertvoller für einen, den der Hopfen gekratzt hat. Pflanzerverbandsgeschäftsführer Dr. Alfred Kastner hat ihn vor 50 Jahren aus der Taufe gehoben. Eine ebenso erfolgreiche Karriere absolvierte das Hüller Forschungsinstitut. Es wurde dank starker Persönlichkeiten die No. 1 in der Welt. Damit auch Wolnzach. Als Bernhard Engelhard Hüll vor seiner Berufung mühsam suchte, meinte sein Sohn, der Posten dort sei ein Abstellgleis.   Vielleicht wäre er eins, hätte es nicht Bernhard Engelhard und auch Dr. Fritz-Ludwig Schmucker gegeben. Die Hüller Sorten errangen Weltruhm. Sie retteten den an sich strukturell schwierigen deutschen Hopfenbau, führten ihn zur No.1 in der Welt neben den USA.

Minister Brunner ließ einen Danke-Brief über Referenten Kellermann an LLD Engelhard überbringen, den Kellermann vorlas: Engelhard füllte sein Amt mit großem Engagement und Leidenschaft aus, wodurch Hüll und Wolnzach zum Nabel der Welt geworden sind. Jens Machold forderte von diesem Brief prompt eine Kopie an.

 

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