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Job-Speed-Dating: Wunderwaffe gegen Arbeitslosigkeit

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Pfaffenhofen, 1.4.11 (ted) Günther Böhm kann auf den Freitagnachmittag im Tribünengebäude der Rennbahn stolz sein. Gelang dem Arbeitsamtleiter doch, 19 Unternehmen des Landkreises an den Tisch zu bringen. Meist waren es die Chefs selbst, die drei Stunden sich Arbeitslosen und ihren Stellenwünschen widmeten. Für jedes Unternehmen war ein eigener Tisch vorgesehen. Die Arbeitssuchenden setzten sich hintereinander dazu. Job-Speed-Dating wird diese serielle Abfolge von Einstellungsgesprächen genannt - und es führt zu Erfolg. Mindestens fünf der Bewerber fanden am Rande der Neuen Hallertauer Messe einen neuen Arbeitsplatz. Vor allem Frauen mit Teilzeitjob-Wünschen bildeten die rund 30-köpfige Gruppe der Jobsuchenden. Fast alle waren vom Arbeitsamt gecoached, teilten einen Flyer aus, der Lebenslauf und die persönlichen Daten enthielt. Der Arbeitgeber wurde mit potentiellen Mitarbeitern konfrontiert, deren Erscheinung und Potential er sofort beurteilen konnte. So überraschte die eine oder andere Hochschulabsolventin, die sich als Bürokauffrau anbot. Es konnte auch über die Stellen gesprochen werden, die die Bewerber nicht vorher kannten und die Spontaneität der Bewerber zum Umsatteln geprüft werden. Die Schnelligkeit der 12 bis 15 Bewerbungsgespräche ist eine große Versuchung für die Unternehmen, sich öfter des Job-Speed-Datings zu bedienen. Einstellungen in Rekordzeit. Noch dazu bei einem fast leergefegten Arbeitsmarkt. Das neue Instrument hilft, die Arbeitslosenquote noch weiter nach unten zu drücken. Es wirkt besonders bei einem Aufschwung der Wirtschaft. Viele Unternehmen müssen dem Facharbeitermangel durch Flexibilität begegnen. Das bedeutet auch, zwei Halbtagesjobs auf eine Stelle zu legen oder Frauen für technische Berufe verstärkt einzusetzen. Später werden die Pensionäre auch noch einzubinden sein - allerdings ohne Betreuung durch das Arbeitsamt. Für die Bewerber gehört viel Eigeninitiative zur Job-Speed-Aktion. Damit erreichen nur echt Arbeitswillige den Tisch des Unternehmens. Zur Vorbereitung hatte das Arbeitsamt die Berufe der jeweiligen Firma angeführt, so dass sich die Bewerber schon eine Liste der interessanten Betriebe zusammenstellen konnten. So führte die perfekte Organisation der Veranstaltung auch zur Verbesserung des Images des Arbeitsamtes.

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