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Whisky-Tasting: „Kein Kindergeburtstag“

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Wolnzach, 9.4.11 (ted). Ab und zu spendiert die Weingalerie Strasser eine Whisky-Verköstigung zum Einstandspreis. 10 interessante Sorten mit Schwerpunkt Schottland á 0,2 cl für 34 €. Ein Connaisseur, ein Whisky-Experte, führt durch den Abend, erklärt jede Sorte, zeigt dazu Videos und erzählt alles von der Herstellung, der Lagerung bis hin zur Spekulation mit den edlen Tropfen. Am Samstag stand ein Anfängerseminar auf dem Programm. Peter Engelniederhammer aus Gaimersheim, hauptberuflich Soldat, begleitet die kleine Gruppe als Whisky-Experte im Keller der Weingalerie – dem schönsten Whisky-Keller der Hallertau. Es steht Weißbrot und viel Wasser bereit. In schmalen „Nosing“-Gläsern wird zunächst ein 12 Jahre alter Elija Craig aus Tennessee eingeschenkt. Der Hausherr schaut genüsslich zu. Seine Töchter assistieren dem Ingolstädter, der in den Whisky-Arsenalen Strassers sich hervorragend auskennt. Er ist hier zuhause, genauso wie in der Filiale in Ingolstadt.

Die ganze Whiskyproduktion der USA und ihre geschichtliche Entwicklung schildert Engelniederhammer im Schnelldurchgang. Dann der Schwenk nach Irland, zu den Hintergründen des heutigen Whiskey-Marktes. Ein Redbreast „The Priest´s Bottle“ als Pure Pot Stile beeindruckt dazu offensichtlich, gefolgt von einem 16 Jahre alten Bushmills Three Wood – „etwas für Frauen“. Engelniederhammer frägt zu jedem Whisky den Körper, den Geruch und den Geschmack im Vordermund ab. Die Soll-Ergebnisse werden per Video vorgelegt. Eine perfekte Inszenierung dank des großen Bildschirms zwischen den Whisky-Schachteln. Auch ein Japaner, der Yamazaki, 12 Jahre alt, gesellt sich zur Reise. Noch steht er zum alten Preis im Regal. Doch die Notierungen liegen wegen der Krise inzwischen doppelt so hoch.

Dann schlägt das schottische Imperium zu: ein 12-jähriger Glenkinchie, ein gleichaltriger Glenmorangie, dann der Gragganmore. Im Tasting werden auch diese Standards interessant. Und Engelniederhammer zeigt jede einzelne Destillerie auf der Karte, eingeteilt in Regionen wie z.B. Islay, Highland, Lowland und Speyside. Mit einem Glengoyne entdeckt der Connaisseur eine eher unbekannte Marke – „noch zu einem sehr anständigen Preis“. Bei den Bowmores steigen Jahrgangssorten schon auf 3000 €. Ein 12-jähriger wird serviert – torfig wie ein echter Islay, gekrönt nur noch von einem Coal Ila. Dann stellt Strasser noch jedem eine Dose Guinness an den Tisch. Zwischen den „Hauptgängen“ gibt es auch noch Ausgefallenes zu probieren, wie z.B. ein „Still“ (2.Destillat) vor der Lagerung in den erlesenen Fässern. Engelniederhammer hält auch die Gebrauchsanweisung zum dreistündigen Tasting bereit: besonders am Ende viel Wasser trinken, kein Bier (höchstens eines) und „lassen Sie das Auto stehen“. Wie lautet doch sein Lieblingsausspruch zum Tasting: „Das ist kein Kindergeburtstag.“

 

 

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