Durchwegs positiv war die Resonanz, auf die die junge Bürgerbräu-Mannschaft bei der Aktionärshauptversammlung stieß: So professionell wie am gestrigen Freitag in der Wolnzacher Mehrzweckhalle hatte sich die Spitze des Bürgerbräus Zeit seines Bestehens noch nie präsentiert.
Mehrere Hundert Aktionäre waren erwartungsvoll in die Halle gekommen, um die neue Mannschaft kritisch zu begutachten, und schon die Registrierung am Eingang lief, entgegen früheren Erfahrungen, reibungslos. Peter Bretz, Aufsichtsratsvorsitzender, übernahm die Aufgabe, durch den Abend zu führen, und dankte allen, die beim Neuanfang der Bürgerbräu AG so aktiv und effektiv mitarbeiten. Bürgermeister Jens Machaold und Volksfestreferent Alois Brummer durften für die fleißigen Bauhof-Mitarbeiter ein 30-L-Fass „Bürgerbräu“ in Empfang nehmen; ein weiteres Fass’l ging an den Stockclub.
An der Wiederauferstehung der Bürgerbräu AG – „es war nicht bloß 5 vor 12, es war 30 Sekunden vor 12!“ – war der neue Aufsichtsrat maßgeblich beteiligt, erläuterte Peter Bretz. In unzähligen Stunden wälzte Dieter Bratherig die Bücher, um aus den Daten ein neues, zukunftsfähiges Konzept zu entwickeln; Christian „Charlie“ Braun, der „Logistiker“, kümmerte sich intensiv darum, dass der Bürgerbräu professionell die Events bediente, die Claus Klose, der „Organisator“, erfolgreich in die Wege geleitet hatte. Mit Martin Zwick, dem „Mann, der immer da ist, wo man ihn braucht“, könne dieses Team also durchaus hoffnungsvoll die Zukunft angehen. |
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Mit Spannung erwartet war der erste Auftritt des neuen Vorstands der AG, Dr. Panagiotis Trouboukis. Seit 1.9.2010 im Amt, präsentierte sich Akis Trouboukis den Aktionären in seiner Antrittsrede als Mann, der mit der Vergangenheit nicht im Zorn, sondern mit klaren Blick auf die Verhältnisse abrechnet und gleichzeitg versucht, aus dem Vorgefundenen das Beste zu machen.
„Wir sind hier mitten im Hopfenland“, stellte er fest, „und nur kleine Brauereien wie wir können die Heimat, das Hopfenland und die Hallertau in die Welt hinaustragen!“ Auch dies, die Verbreitung der Hallertauer Kultur, sei Aufgabe der kleinen Brauerei, doch dürfe darüber der Bierverkauf nicht vergessen werden. Nach Analyse der vorgefundenen Situation habe sich die Frage nach der Kommunikation gestellt: „Wie tritt der Bürgerbräu mit der Öffentlichkeit in Verbindung?“ Diese zentrale Frage sei jahrelang vernachlässigt worden, er und seine Mitstreiter haben aber nun begonnen, sich mit dem Bürgerbräu aktiv öffentlich zu präsentieren. Erste Erfolge sind bereits sichtbar: Der Umsatz in 2011 ist um 25%, der Absatz um 34% gestiegen. |
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Gestiegen seien allerdings auch die Personalkosten. Doch das Engagement eines festangestellten Brauers sei dringend nötig gewesen, und mit Wolfgang Bauer hat man einen Braumeister gefunden, der nun als Garant gilt für die konstante Qualität der verschiedenen Biere: „Ein guter Brauer ist das Herz einer jeden Brauerei“, stellte Akis Trouboukis fest und erntete wiederholt spontanen Zwischenapplaus. Als konkretes Ziel stellte Akis Trouboukis gesteigerte Präsenz des Bürgerbräus auf Veranstaltungen vor, und man werde die Produktion individueller Biere forcieren: „Wir sind eine Lokalbrauerei – wir brauchen lokale Schmankerl!“ Die Kooperation mit Gewerbeverband und Hopfenmuseum entwickle sich positiv, so dass er, selbst in Anbetracht des letztjährigen Verlustes von ca. 19000 Euro, durchaus optimistisch in die Zukunft blicke, und unter großen Beifall aus der Versammlung nannte Dr. Akis Trouboukis sein Hauptziel: „Schwarze Zahlen 2011!“
Offenheit und Transparenz versprach der Vorstand, und er und die Aufsichtsräte werden sich weiterhin engagiert für die Bürgerbräu AG einsetzen: „Wir wollen“, rief er den Aktionären zu, „dass Sie wieder stolz sein können – auf Ihren Bürgerbräu!“ |
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