Sympathischer Friedrich Ani liest „Süden“
(Pfaffenhofen, col)»Wenn ich einen Roman begonnen habe, versuche ich jeden Tag zu arbeiten, außer Sonntag, und zwar jeden Tag bis zur Erschöpfung.« Zunächst kaum vorstellbar, dieses Statement von Friedrich Ani. Steht der Schriftsteller jedoch an seinem Pult und liest, wird dem aufmerksamen Zuhörer schnell klar: Ani ist ein Künstler am Wort, sein Verhältnis zur Sprache ein erotisches; ohne jegliche Anzüglichkeit, sehr fein gewählt seine Beschreibungen und Beobachtungen der Spezies Mensch und deren Beziehungsgeflechten. Ausgefeilte Szenen bis ins Detail beschrieben, in dem bekanntermaßen der Teufel steckt. Ja, das ist Arbeit bis zur Erschöpfung. Ani überlässt nichts dem Zufall, während des Lesens immer mal kurze Blicke in sein Publikum, treffend. Genial seine Pausen, seine Gewandtheit, seine Punktgenauigkeit. Dabei trotzdem stets leger, oft mit spitzbübisch blitzenden Augen. Eines seiner Markenzeichen: staubtrockener Humor ohne Zynismus, dafür mit viel Liebe garniert. Friedrich Ani, geboren am 7. Januar 1959 in Kochel am See als Sohn eines Syrers und einer Oberschlesierin, schrieb seine ersten Hörspiele und Theaterstücke bereits kurz nach dem Abitur, damals zog er nach München. Ani besuchte eine Drehbuchwerkstatt an der Hochschule für Film und Fernsehen. Nach dem Zivildienst war der Schriftsteller von 1981 bis 1989 Polizeireporter, danach Kulturjournalist und Drehbuchautor. Friedrich Ani erhielt viele Stipendien und Preise, so den Literaturförderpreis der Stadt München und den Staatlichen Förderungspreis für Literatur des bayerischen Kultusministeriums. Ani lebt heute als freier Schriftsteller in München und schreibt auch für das Fernsehen, Radio und Theater. Mehr über den gefragten Autor unter www.friedrich-ani.de
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