Eines stellte Günter Böhm, Landratskandidat der AUL, der auf Einladung der Bürgergemeinschaft Wolnzach ins Bräustüberl gekommen war, sofort klar: Er trete nicht für drei, sondern für sechs Jahre an, denn er habe sich, sollte er Landrat im Kreis Pfaffenhofen werden, einiges vorgenommen. Max Wallner als Ortsvorsitzender der BGW begrüßte unter den leider etwas spärlich erschienen Zuhörern auch Christian und Henriette Staudter, Bürgermeister und Stadträtin aus dem benachbarten Geisenfeld.
Günter Böhm, 60 Jahre jung, Leiter der Arbeitsagentur in Pfaffenhofen, begann mit dem Thema Wirtschaft: „Es schadet nicht, wenn ein Politiker weiß, was auf dem Arbeitsmarkt los ist!“ Wirtschaft mache nur dann Sinn, wenn sie allen nützt und Arbeitsplätze erhält. Deshalb plädierte er für eine Weiterführung der Wirtschaftsförderung: Ansiedelungswillige Firmen müssen professionell unterstützt werden, das „Pfund“ der Standortvorteile im Dreieck München-Nürnberg-Regensburg müsse in der Waagschale zum Tragen kommen, denn für Neufirmen sei die Infrastruktur des Landkreises oft entscheidendes Kriterium: „Wir haben also durchaus noch zu tun!“
Zum Thema „Atomausstieg“ sprach sich Günter Böhm für eine dezentralisierte Energiegewinnung aus. An Möglichkeiten – Biomasse, Windkraft, Solarenergie, Geothermie – fehle es ja nicht: „Man muss eben schauen, was wo hinpasst“, forderte Günter Böhm mit dem Hinweis, dass der Bürger nicht nur informiert, sondern auch frühzeitig an Entscheidungen beteiligt werden müsse.
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Nicht erst reagieren, „wenn das Kind in den Brunnen gefallen ist“, sei wesentliche Aufgabe in der Bildungspolitik. Angesichts von mehr als 6 Mio. € Ausgaben in der Jugendsozialhilfe sei der Landkreis sicher gut beraten, wenn er korrigierend eingreift und auffällige Kinder schon im Vorfeld auffängt: „Reparaturen verhindern ist immer günstiger als Reparaturen zu finanzieren!“
Umwelt- und Naturschutz stellte Günter Böhm als großes Thema im Landkreis heraus: „Hier haben wir was zu verteidigen: Wasser, Luft, Boden sind Dinge, die man nicht vernachlässigen darf!“ Eindeutig Position bezog er zur Gentechnik: „Wir brauchen keine Gentechnik in der Lebensmittelproduktion“, denn Lebensmittel seien „Mittel zum Leben“. Lieber würde er in den Supermärkten Regale sehen, die Lebensmittel aus der Region anbieten und kennzeichnen: „Aus dem Landkreis – für den Landkreis!“ |
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Nicht ausbleiben durfte in Günter Böhms informativen und überzeugenden Vortrag der Seitenhieb auf die „örtlichen Abgeordneten“. In Bezug auf anstehende und zurückgestellte Umgehungsstraßen in Pfaffenhofen und Geisenfeld hätten sie wohl „etwas geschlafen“ und sich auch bei der im Landkreis ungeliebten Stimmkreisreform nicht „laut genug“ im Landtag zu Wort gemeldet.
„Geringe Kosten und das bestmögliche Ergebnis“: So beschrieb Günter Böhm die Vorgabe für seine politische Arbeit und forderte zudem verstärkte kommunale Zusammenarbeit im Kreis: „Ein bisschen ‚Schneid‘ muss man halt haben beim Zusammenarbeiten – unabhängig vom Parteibuch!“ Und von Schneid zeugt auch die Entscheidung der AUL, im Wahlkampf auf Plakatierung zu verzichten: Statt „Verschandelung der Umwelt“ gibt’s eine Spende für „Familien in Not“. |
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