Aiwanger, Gottstein, Deml und Dierl zeigen Geschlossenheit:

Mit gesundem Pragmatismus in die Freie Wahl

(Wolnzach, lot)

Hubert Aiwanger (Landesvorsitzender der FW), Dr. Rolf Deml (Landratskandidat) und Eva Gottstein (MdL)

 

Er setzte den landespolitischen Akzent auf der Wahlveranstaltung, zu der der Ortsvorsitzende der Freien Wähler Wolnzach, Christian Dierl, ins Hotel Hallertau geladen hatte. In einer mitreißenden Rede leistete Hubert Aiwanger eloquente, mit feinem Humor gewürzte Schützenhilfe für den Landratskandidaten der Freien Wähler, Dr. Rolf Deml.

Mehr als hundert Besucher waren ins Hotel-Foyer gekommen, um den Landratskandidaten der Freien Wähler kennenzulernen und gleichzeitig den Landesvorsitzenden seiner Gruppierung einmal live zu erleben. Unter den Gästen begrüßte Christian Dierl auch den 2. Bürgermeister der Stadt Pfaffenhofen, Albert Gürtner, und die Landtagsabgeordnete Eva Gottstein, die als „Überraschungsgast“ erschien und den Besuchern Rolf Deml als „jungen, dynamischen und erfolgreichen Kandidaten“ für das Landratsamt ans Herz legte.

„Kein böses Wort werde es dazu von uns geben“, stellte Christian Dierl eingangs zur Tatsache klar, dass parallel zur Wahlveranstaltung der Freien Wähler die CSU den Bayerischen Ministerpräsidenten Horst Seehofer im Hopfenmuseum als Hauptredner präsentierte (siehe eigenen Artikel), und Albert Gürtner leitete in seinem Grußwort des Kreisverbandes über auf den Landratskandidaten der FW, der am 17. Juli seine Chance ergreifen wird: „Wir haben den richtigen Mann zur richtigen Zeit am richtigen Ort!“

Dr. Rolf Deml bestätigte dieses Statement. Er präsentierte sich als junger (42) Kandidat, Vater einer fünf Monate alten Tochter, der für alles, was er anpacke, 100% Einsatz bringe, und dies gelte auch für seine Kandidatur: „Wenn Sie mich wählen, bekommen Sie einen Landrat für sechs Jahre“. Das Landratsamt sehe er als Dienstleistungsbehörde: „Der Bürger muss als Kunde gesehen werden“. So seien zeitnahe Entscheidungen in allen Bereichen gewährleitet, und um eine gewisse „Scheu“ der Bürger abzubauen, stellte er die Einrichtung eines Bürgerbüros in Aussicht. Nach der Darstellung seines Wahlprogramms (siehe eigener Artikel) schloss Rolf Deml unter großem Beifall mit dem Appell, ihm am 17. Juli die Stimme zu geben: „Wir haben eine gute Möglichkeit, einen Neuanfang zu schaffen!“

Die Stimmung war also gut, als Hubert Aiwanger, Landes- und Bundesvorsitzender der Freien Wähler, punktgenau zum Ende von Demls Rede im Foyer erschien und erstmal seiner Freude Ausdruck verlieh, einen fähigen Landratskandidaten unterstützen zu dürfen, bevor er, mit niederbairischem Nachdruck der Wahlveranstaltung einen landespolitischen Akzent verlieh.



Leitsatz der Freien Wähler sei „ein gesunder Pragmatismus“, der da lautet: „Wir stellen uns den Herausforderungen!“ Schon vor Jahren haben die Freien Wähler die Bedeutung der regionalen Wertschöpfung betont und eine dezentrale Energieerzeugung auf regenerativer Basis gefordert, ein Programm, das nun auf breiter Basis einen parteienübergreifenden Konsens finde. Es gehe um die Frage, ob kleine Energiegewinnungsanlagen unterstützt werden oder – auch alternative – Energiegewinnung weiter den großen Konzernen überlassen bleiben sollte. Selbstbewusst, leicht ironisch und unter spontanem Beifall erklärte er, er habe „dem Seehofer – er soll ja grad ums Eck sein“ bereits vorgeschlagen, wenn seine Fraktion nicht mitzieht, könne er sich ja an die Freien Wähler wenden.

Grundsätzlich forderte Hubert Aiwanger die Stärkung der Kommunen und Kreise, den Ausbau von Kindertagesstätten, die Förderung eines kompetenten Bildungskonzepts und effektive Prävention in der Kinder- und Jugendarbeit. Jahrelang habe man aus den oberen Etagen gehört: „Was wollt ihr denn, es geht uns doch gut!“ Doch dies seien „Stammtischsprüche, die uns jetzt mit immensen Kosten im Jugendsozialhilfebereich auf die Füße fallen“. Er plädierte für die wohnortnahe Grundschule und für ein vernünftiges Konzept, nach dem Senioren so lange wie möglich zu Hause leben können.

„Das wird Geld kosten“, erläuterte Hubert Aiwanger, „und ein Geldschein allein pflegt auch keine Senioren“. Deshalb stehen die Freien Wähler einem politischen Größenwahn kritisch gegenüber – er erinnerte an den Transrapid oder Kredite für finnische Atomanlagen – und fördern lieber soziale Projekte – auch wenn’s auf den ersten Blick nicht „rentabel“ aussieht.

„Pragmatismus ist gefragt“, postulierte Hubert Aiwanger, wer engstirnig denke, würde heute noch das Getreide mit der Hand mähen, und dass Politiker in Aufsichtsräten sitzen, finden die Freien Wähler absolut nicht gut: „Denn Politik ist Politik und Schnaps ist Schnaps!“ Unter Beifall bekräftigte er, dass das Nein der Freien Wähler zur grünen Gentechnik schon sehr früh gekommen ist, und „jetzt kapieren es auch die anderen – und wenn sie es in Berlin nicht kapieren, dann erklären wir es ihnen!“

Zum Schluss kam Hubert Aiwanger noch einmal auf Ministerpräsident Seehofer zu sprechen. Angeblich habe er geäußert, sein Ziel sei, die Freien Wähler überflüssig zu machen. Dazu könne er nur sagen: „Wenn er das macht, indem er unsere Politik übernimmt, dann kann ich nur sagen: ‚Nur zu, nur zu!‘“

Hubert Aiwangers Rede, unterhaltsam, informativ und mit dem gelassenen Humor des Polit-Profis gewürzt, fand dann doch noch zum Thema des Abends zurück und schlug den Zuhörern im Hotel Hallertau – natürlich – den Landratskandidaten Rolf Deml vor, ebenfalls mit einer Prise Humor: „Er ist der richtige, das sehe ich: Er hat einen ehrlichen Gesichtsausdruck!“

 

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