Sparkasse zieht positive Bilanz
(, )Pfaffenhofen, 6.7.2011 (pmt). Mit dem stärksten Wachstum seit der Wiedervereinigung hat sich die deutsche Wirtschaft im vergangenen Jahr erstaunlich schnell von den Folgen der Wirtschaftskrise erholt. Von dieser positiven Entwicklung konnte im Geschäftsjahr 2010 auch die Sparkasse Pfaffenhofen profitieren. Obwohl die Bilanzsumme des Unternehmens um 9,2 Prozent auf 1,0365 Milliarden Euro zurückging, ist der Vorstand mit der Entwicklung sehr zufrieden. „Alle operativen Geschäftsbereiche haben sich gut entwickelt und übertrafen zum größten Teil unsere Erwartungen“, erklärt der Vorstandsvorsitzende Norbert Lienhardt zum Jahresabschluss 2010.
Eine wesentliche Ursache für den Rückgang der Bilanzsumme war laut Lienhardt die Tatsache, dass die Sparkasse im vergangenen Jahr das Volumen ihrer so genannten Interbankengeschäfte deutlich reduzierte. So verringerten sich die
eigenen Verbindlichkeiten bei anderen Kreditinstituten um 43,8 Prozent auf 105,6 Millionen Euro. In erster Linie handelte es sich hier um zinsgünstige Kredite der Bundesbank, die den Geldinstituten zur Bewältigung der Finanzmarktkrise zur Verfügung gestellt worden waren. Mit der nahezu risikofreien Anlage dieser Gelder, zum Beispiel bei Landesbanken, konnte die Sparkasse beachtliche Zinsüberschüsse erwirtschaften. Diese Interbankengeschäfte, so Lienhardt, seien im Jahr 2010 wegen der Entspannung auf den Kapitalmärkten aber deutlich reduziert worden. Die Forderungen der Sparkasse gegenüber anderen Kreditinstituten verringerten sich um 80,5 Prozent auf 31,2 Millionen Euro. Die eigenen Anlagen in Wertpapieren erhöhte die Sparkasse hingegen um 4,3 Prozent auf 370,2 Millionen Euro.
Besser als erwartet entwickelte sich für die Sparkasse Pfaffenhofen im vergangenen Jahr das Kundenkreditgeschäft. Das Volumen stieg im Vergleich zu 2009 um 28,4 Millionen (4,8 Prozent) auf 621,8 Millionen Euro an. Wachstumsmotor in diesem Bereich waren laut Lienhardt vor allem die Wohnbaufinanzierungen. Neben dem anhaltend starken Zuzug in den wirtschaftlich „extrem gesunden Landkreis Pfaffenhofen“ nennt der Sparkassenchef zwei Gründe für den gegenwärtigen Boom: Die nach wie vor sehr günstigen Kreditzinsen und die Sorge vor höheren Inflationsraten angesichts der Schuldenkrise in Griechenland. „Deshalb investieren viele Anleger verstärkt in bleibende Werte wie Häuser und Wohnungen“, so Lienhardt. Aufgrund der starken Nachfrage seien die Immobilienpreise im Raum Pfaffenhofen in den letzten Monaten sehr deutlich gestiegen.
Der Trend, die Ersparnisse in „Betongold“ zu investieren, wirkte sich im vergangenen Jahr auch maßgeblich auf das Einlagengeschäft der Sparkasse Pfaffenhofen aus. Die Kundeneinlagen verringerten sich um 2,7 Prozent auf 831,7 Millionen Euro. „Viele Kunden haben einen Teil ihrer Ersparnisse als Eigenkapital eingesetzt, um selbst zu bauen oder Immobilien zu kaufen“, sagt Lienhardt. Um als attraktiver Partner im Einlagengeschäft noch stärker wahrgenommen zu werden, bietet die Sparkasse vermehrt eigene innovative Anlageprodukte an. Dazu gehöre die heuer mit großem Erfolg erstmals aufgelegte Osteranleihe mit garantiertem Zinsanstieg über einen Zeitraum von viereinhalb Jahren. „Wir sind zuversichtlich, dass wir bei den Einlagen die Trendwende schaffen. In den ersten drei Monaten 2011 sind unsere Spareinlagen im Vergleich zum Vorjahr um 7, 5 Millionen Euro gewachsen“, so Lienhardt.
Der Anteil der Kundeneinlagen (inklusive Eigenemissionen) an der Bilanzsumme lag 2010 bei 80,8 Prozent
Sehr positiv entwickelte sich für die Sparkasse Pfaffenhofen im Jahr 2010 das Dienstleistungsgeschäft. Der Provisionsüberschuss erhöhte sich um 6,3 Prozent auf 6,8 Millionen Euro.
Norbert Lienhardt: „Der Wunsch nach finanzieller Absicherung war bei unseren Kunden deutlich zu spüren und führte zu einer starken Nachfrage nach Bausparverträgen und Lebensversicherungen.“ Mit einer Bausparsumme von 52,13 Millionen Euro erreichte die Sparkasse im Vorjahr eine neue Rekordmarke. Beim Abschluss von Lebensversicherungen gab es in der Versicherungssumme ein Wachstum von 66,8 Prozent.
Die Gesamtzahl der aktiv Beschäftigten der Sparkasse Pfaffenhofen lag zum Jahresende 2010 bei 320 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern (Vorjahr: 319). Acht Auszubildenden wurde nach dem erfolgreichen Abschluss ihrer Lehrzeit die Übernahme in das Angestelltenverhältnis angeboten. Im Herbst 2011 wird die Sparkasse die Rekordzahl von 18 Auszubildenden neu einstellen. Norbert Lienhardt: „Mit einer Aus¬bildungsquote von 12,1% nehmen wir schon heute einen der vorderen Plätze innerhalb der bayerischen Sparkassen ein.“
Insgesamt 14 Millionen Euro Personalkosten bezahlte die Sparkasse im vergangenen Jahr. Laut Lienhardt eine lohnende Investition, denn „eine wesentliche Grundlage für unseren Erfolg sind motivierte und leistungsfä¬hige Mit-arbeiter“.
Die Lohnsumme der zu 95 Prozent aus dem Landkreis stammenden Mitarbeiter trage auch zur Stärkung der Kaufkraft in der Region bei. Hinzu kommen die Gewerbesteuerzahlungen an die Kommunen (rund 1,3 Millionen Euro), Spenden und Sponsorengelder in den Be¬reichen Soziales, Sport, Kultur und Jugendförderung (170 000 Euro) sowie die Investitionsaufträge an heimische Firmen. Somit belief sich im Jahr 2010 der Beitrag der Sparkasse an der Wertschöpfung des Landkreises Pfaffenhofen auf insgesamt rund 17 Millionen Euro.
Mit dem in der Bilanz 2010 ausgewiesenen Betriebsergebnis von 10,8 Millionen Euro ist der Sparkassenvorstand nach den Worten von Norbert Lienhardt „mehr als zufrieden“. Der Anteil von 1,19 Prozent an der Bilanzsumme liege über dem Durchschnitt der bayerischen Sparkassen.
Für das laufende Geschäftsjahr 2011 geht der Sparkassenvorstand von einem stabilen Jahresergebnis aus. Eine kon¬tinuierliche Stärkung des Eigenkapitals als Basis für die weitere Ge¬schäftsentwick¬lung werde weiterhin angestrebt. Norbert Lienhardt: „Unser qualitativ gutes Kreditgeschäft weist nur ein gerin¬ges Risiko auf. Wir rechnen für das laufende Jahr, auch auf Grund der guten konjunktu¬rellen Lage, mit einer Neuzuführung bei der Risikovorsorge auf niedrigem Ni¬veau.“
Große Baumaßnahmen stehen bei der Sparkasse in diesem Jahr nicht auf dem Programm. In Pfaffenhofen wird das Kundencenter der Vermögensberatung neu gestaltet. Am 24. Juli soll der Abschluss der Umbauarbeiten mit einem Tag der offenen Tür gefeiert werden.
Von der aktuellen Krise in Griechenland ist die Sparkasse Pfaffenhofen nach Aussage von Norbert Lienhardt nicht direkt betroffen. „Wir haben selbst keinerlei griechische Anleihen gekauft und auch unsere Kunden sind wohl nur in wenigen Fällen mit eher geringen Summen involviert“. Der Sparkassenchef geht davon aus, dass es nicht zu einer Staatspleite in Griechenland kommt und eine Lösung zur Stabilisierung des Staatshaushaltes gefunden wird.
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