"Der Hallodri" im Christlsaal
(Mainburg, jb) Am Samstag herrschte im Christlsaal in Mainburg großes Theater: Das Chiemgauer Volkstheater von Bernd Helferich, das auch aus Theateraufzeichnungen im Fernsehen bekannt ist, gab ein Gastspiel mit seinem Erfolgsstück "Der Hallodri".
Professionell mit detailreich ausgestatteter Kulisse und routinierten Schauspielern brachten die Chiemgauer das Publikum zum Lachen, obwohl der Charme einer improvisierten Bühne wie vom Laientheater sowie ein wenig Lokalkolorit ein wenig verloren gingen. Nichtsdestotrotz war der riesige Saal beinahe ausverkauft und wer auf der Empore saß, kam sich fast wie in einem professionellem Theater vor und das sogar mit freundlicher Bedienung, erfrischenden Getränken und leckerem Essen.
Den Inhalt des Stückes haben wir für alle, die sich daran erinnern möchten und auch für die, die nicht dabei sein konnten zusammengefasst: Der Wirt des Gasthofs Zum Goldenen Hahn muss wegen "Körperverletzung" eines Gastes acht Tage in Haft. Recht ist ihm das überhaupt nicht, zumal er seine schöne Frau Eva mit dem gemeinsamen Baby alleine lassen muss und sich Jugendfreund Toni seit kurzem wieder im Dorf herumtreibt. Die Katze ist aus dem Haus und sofort fangen die Mäuse an auf dem Tisch zu tanzen. Toni nutzt die Abwesenheit des Wirtes direkt aus, denn er ist vollkommen verzweifelt. Als Schauspieler ständig in Geldnot hat Toni seinem reichen Onkel stets schriftlich ein paar kleine Notlügen aufgetischt: er sei sesshaft geworden und nunmehr Wirt, habe eine Familie gegründet und sogar seinen Zwillingsbruder Paul samt Familie aus Südamerika bei sich aufgenommen. Der Onkel hat auch stets diese guten Taten mit viel Bargeld belohnt und will jetzt endlich seine beiden Neffen besuchen und deren Familien kennen lernen. Guter Rat ist teuer. Kurzum wird Toni zum Wirt und zum eigenen, stotternden Zwillingsbruder, Wirtin Eva zur südamerikanischen Braut und Bedienung Leni, auf die der Hallodri schon seit längerem ein Auge geworfen hat zur Ehefrau und Wirtin des Goldenen Hahn. Der Onkel ist begeistert von der liebevollen Familie und beschließt nun doch statt der vorgesehenen drei Tage, seinen Urlaub im Kreise seiner Lieben auf zwei Wochen auszudehnen. Die Verwirrung wird vollendet, als der richtige Wirt vorzeitig nach Hause zurückkehrt und ein verrückter Sommergast den Gastgebern den letzten Nerv raubt. Nach Verwechslungen und Aufdeckungen, reuigen Geständnissen und bösen Verwünschungen stellt sich dann doch, ganz nach Komödienmanier, das Happy End ein. Der Onkel nimmt Toni mit seiner Braut Leni bei sich auf und das Ehepaar kann friedlich vereint und ohne Eifersüchteleien das Gasthaus weiterführen.
Wer leichte Komödienkost liebt, hat am Samstag im Christlsaal wohl Theater und Schmankerl mehr als genossen.
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