Seltene Einblicke ins Rohrbacher Schloss und die Familiengeschichte der von Kochs

CSU im Rohrbacher Schlossgarten

(Rohrbach, fba)

Vor einer traumhaften Kulisse, nämlich im Schlossgarten in Rohrbach gab die CSU und Martin Wolf im Besonderen noch einmal alles. So kurz vor der Wahl des Landrates war das Interesse der Bevölkerung, aber auch das der anderen Parteien noch einmal sehr groß. Die Politikerdichte auch aus anderen Parteien war extrem hoch. Angefangen bei Erika Görlitz mit Gatten,dem amtierenden Landrat Anton Westner mit Gattin, über Anton Steinberger, Hans Prechter, Alois Brummer, Martin Rohrmann, Rudi Engelhardt mit Gattin bis zum Wolnzacher Bürgermeister Jens Machold der an diesem Tag auch noch Geburtstag hatte, war einiges an Polit-Prominenz anwesend.

Aber das richtig interessante war dann doch die Schlossbesichtigung, die der Senior-Hausherr, Franz Edler von Koch schon bei der Begrüßung der Gäste allen Anwesenden versprochen hatte.

Die Politiker fassten sich kurz. Erst der Kreisvorsitzende Karl Straub, der wieder die Einleitung und Begrüßung der Gäste übernahm und im Anschluss Martin Wolf, der noch einmal kurz und knackig seine Programmpunkte erläuterte, die er sich im Falle seiner Wahl zum Landrat als Erstes vorgenommen hat. Eigens zu diesem Zweck hat er sich einen Themenordner angelegt, in dem er die Belange der einzelnen Gemeinden dokumentiert hat, damit er sofort loslegen könnte.
Er betonte noch einmal mit Nachdruck wie wichtig ihm die Entstehung der Räumlichkeiten für die Kinder-Notfallversorgung in der Ilmtalklinik Pfaffenhofen sind.Er bezeichnete die Angelegenheit als „harte Nuß“.
Auch die Themen Stimmkreisreform, die Ortsumgehungen Pfaffenhofen und Geisenfeld und die Realschule Geisenfeld , die ab Herbst 2012 einen weiteren attraktiven Zweig im sozialen Bereich haben wird, wurden noch einmal kurz erläutert.
Die Stimmung in der CSU ist weitestgehend positiv. „Wir haben einen Pro Wahlkampf geführt“, so Martin Wolf.

Hintergrund der äußert attraktiven und ungewöhnlichen Lokation für die Wahlveranstaltung ist, das das Rohrbacher Schloss der Wohnsitz unseres ersten Landrats war.
1946 wurde Franz I Edler von Koch zum Landrat gewählt.

 

Die heutigen Schlossherren pflegen ihren Besitz mit enormen Eifer und Stolz. Das Rohrbacher Schloss ist in einem bemerkenswert gutem Zustand. Der traumhafte, sehr gepflegte Garten mit den riesigen Bäumen, der Rosengarten gegenüber dem Haupteingang und die blühenden Rabatten entlang des Schlosses. Alles lädt dazu ein die Seele baumeln zu lassen.
Im Inneren des Schlosses wurde nur wenig verändert. Drei der Bäder wurden modernisiert und den heutigen Komfortstandards angepasst. Ebenso die Küche in der das Prunkstück, ein großer alter Wamsler-Ofen selbstverständlich erhalten blieb. Auch ein großer Esstisch wurde wieder stimmig und zum Schloss passend in die neue Küche eingefügt. Hier wird so manche tolle Party gefeiert, verriet der „kleine Bruder“ des aktuellen Schlossherrn. Johannes von Koch, der die Führungen der Gäste zusammen mit seinem Vater übernahm.

 

 

Zu sehen bekamen die Besucher unter anderem den prunkvollen Ahnensaal, die Hauskapelle, das Spielzimmer, das Jagdzimmer, das gleichzeitig auch die Bibliothek ist, sowie den Sommersalon. Sommersalon nur deshalb, weil weder Licht noch Heizung in diesem Zimmer vorhanden sind und der Raum deshalb nur im Sommer genutzt werden kann.
Das Schäferzimmer, eine Art Ruheraum oder Teesalon ist mit prunkvollen Wandteppichen versehen.
Auf den Teppichen befinden sich Schäfer-Szenen, da die Edelleute in früheren Zeiten sich das Leben als Schäfer als äußerst romantisch vorgestellt haben. Der Künstler hat sich bei einem Schaf einen Scherz erlaubt und ihm ein menschliches Gesicht gegeben. Johannes von Koch spekulierte, ob es sich bei der Abbildung wohl um einen ungeliebten Mitmenschen des Künstlers gehandelt haben könnte. Könnte durchaus sein!
Die Ausstattung ist nahezu unverändert erhalten und fast jedr Raum besitz einen prunkvollen Kachelöfen.
Zum Schluss der Führung wurden die Gäste noch ins Wohn- bzw. Esszimmer der Familie von Koch geführt. Hier sind wunderschöne Holzarbeiten zu sehen, die Landrat von Koch selbst entworfen und verwirklicht hat. Landrat von Koch war im übrigen ein begeisterter Maler, der einige Stücke im Haus selbst gemalt hat. Er hatte zum Beispiel während seiner Amtszeit noch ausreichend Freizeit, einen Schrank mit den Wappen aller Schlossherren zu fertigen. Über allen Wappen ist ein Baum ohne Laub zu sehen, lediglich über dem Wappen der von Kochs steht eine immergrüne Tanne. Er hatte wohl schon damals viel Vertrauen in den Zusammenhalt seiner Familie. Den ohne eben diesen wäre die Erhaltung so eines ehrwürdigen, alten Gemäuer nicht möglich.

 

 

Die Adligen von Rohrbach werden erstmals im 11. Jahrhundert erwähnt. Es wird von Tassilo de Rohrbach berichtet, dessen Nachfahren das Schloss bis zu ihrem Aussterben in der männlichen Linie besaßen. Die letzten Besitzer des Geschlechts der Rohrbekhen waren im Jahr 1709 Heinrich, Johann und Moritz von Rohrbach.
Bis 1732 war die Hofmark im Besitz der Grafen von Perusa. Die folgende Besitzerfamilie der Freiherren von Dürsch verkaufte sie 1816 an den königlichen Finanzdirektor Alois Koch, der 1817 als Edler von Koch auf Rohrbach geadelt wurde. Schloss Rohrbach befindet sich bis heute im Eigentum der Edlen von Koch auf Rohrbach

Die ursprüngliche Wehrburg stand auf dem Turmberg. Als diese zerstört wurde, baute ein Georg von Rohrbach das Schloss im Ort neu. 1734 wurde das Schloss mit einem gestuften Schweifgiebel erweitert und barockisiert. In der Mitte des 18. Jahrhunderts errichteten die Freiherren von Dürsch das Torhaus mit Mansardenwalmdach

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