Martin Wolf - ein erfahrener Politiker
(Pfaffenhofen, hr).Am 31.07 entscheiden die Bürger des Landkreises Pfaffenhofen wer in den nächsten sechs Jahren an der Spitze des Landratsamtes stehen soll. CSU Landratskandidat Martin Wolf oder Dr. Rolf Deml von den Freien Wählern stehen zur Wahl. Vor allem im Bereich Wirtschaft und Infrastruktur müssen in den kommenden Jahren große Aufgaben bewältigt werden.
Daher sind von einem künftigen Landrat wirtschaftliche Kompetenz aber auch Führungsqualitäten gefordert. Man muss nämlich nicht nur die über 1000 Mitarbeiter des Landratsamtes führen können, sondern auch die entsprechenden wirtschaftlichen Impulse für die kommenden Jahre setzten. CSU Landratskandidat Martin Wolf stand Hallertau.info hierzu Rede und Antwort.
1.Herr Wolf, wirtschaftliche Kompetenz spielt in Bezug auf das Amt des Landrates doch eine große Rolle. Nun sind sie ein Mann der Verwaltung. Wodurch können Sie die Wähler überzeugen, dass sie in Sachen Wirtschaft der richtige Mann sind?
Martin Wolf:
Ich arbeitete sieben Jahre als landwirtschaftlicher Betriebsberater. Da geht es um Betriebsplanung und Buchführungsauswertung. In jüngster Zeit habe ich im Landwirtschaftsministerium die flächendeckende Einführung der Kosten-Leitungsrechnung in den Ämtern für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten geleitet. Das ist eine gute Mischung, um auch Kreiseinrichtungen wirtschaftlich führen zu können.
2.Unser Landkreis weist einen hohen Anteil von Auspendlern auf. Oftmals fließt nicht nur die Arbeitskraft, sondern auch das Kapital in die großen Städte, wie München, Regensburg und Ingolstadt ab. Wie wollen Sie es erreichen, dass diese Zahl in den kommenden Jahren sinkt?
Martin Wolf:
Die Pendler bringen uns durchaus Kaufkraft und Einkommenssteuerbeteiligung in unsere Region.Dennoch ist klar: Der Landkreis muss ständig an der Sicherung und der Bereitstellung von Arbeitsplätzen arbeiten. Ich strebe eine Landkreisentwicklungsgesellschaft an, die bestehende Betriebe unterstützt und Neuansiedlungen fördert. Auch denke ich an ein Gründerzentrum und eine verstärkte Zusammenarbeit mit den Hochschulen München und Ingolstadt, um Kreativität und Innovation im Landkreis zu binden.
3.Es soll ein neues Gewerbegebiet Wolnzach/Rohrbach mit einer Autobahnausfahrt Bruckbach geben. In wie weit werden Sie als Landrat, dann die Projekte der beiden Umgehungsstraßen in Pfaffenhofen und Geisenfeld forcieren?
Martin Wolf:
Beide Projekte sind besonders schwierig und hängen verkehrstechnisch zusammen. Ich will die zeitliche Umsetzung koordinieren. Eine Fertigstellung von Bruckbach ohne Geisenfeld würde den Schwerlastverkehr dort in der Münchener Straße noch einmal erhöhen. Deshalb setze ich mich für folgende Reihenfolge ein: Umsetzung der Nordspange Geisenfeld in eigener Baulast, parallel eine Weiterplanung bei der Südspange Geisenfeld und der Ausfahrt Bruckbach sowie koordinierte Umsetzung dieser beiden Maßnahmen.
4.Die Focus-Money-Statistik wurde im Wahlkampf ja viel zitiert und soweit stimme ich mit Ihnen überein, dass der Kreis in finanzieller Sicht gut dasteht. Wie wichtig ist Ihnen aber der Aspekt von Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Und was wollen Sie unternehmen, damit sich Familie und Beruf leichter verbinden lassen.
Martin Wolf:
In erster Linie geht es hier um Aufgaben der Gemeinden. Im Bereich der Kinderbetreuung ist zuletzt viel passiert, was in den Rankings noch nicht berücksichtigt ist. Wir brauchen aber nicht nur genügend Betreuungsplätze, sondern auch flexible zeitliche Angebote. Der Landkreis kann in seinen Einrichtungen beispielhaft vorangehen und die Vereinbarkeit von Kindererziehung und Berufstätigkeit fördern, z. B. durch Zuschüsse an Bedienstete oder Einrichtung von Betreuungsplätzen.
5.Auch der Tourismus ist natürlich ein Wirtschaftszweig, den man durchaus noch stärken könnte. Was wollen Sie hier unternehmen?
Martin Wolf:
Zurzeit gibt es zwei maßgebliche Organisationen in der Tourismusförderung für unseren Landkreis: Die Arge Hopfenland - Hallertau der vier Landkreise PAF, KEH, FS und LA und den Tourismusverband Hallertau. Beide Organisationen verbinden mit ihrem Namen schwerpunktmäßig das Hopfenanbaugebiet. Wenn wir voran kommen wollen, ist zu entscheiden, ob alle Gemeinden unter dieses Dach gehen können oder ob wir für das Landkreisgebiet ein eigenes Profil aufbauen. Ich will diese Entwicklung in einem moderierten Prozess mit den Landkreisgemeinden klären.
6.Herr Wolf, Sie sind politisch bis jetzt eher unscheinbar geblieben. Woher nehmen Sie das Vertrauen, ein Landratsamt mit mehr als 1000 Mitarbeitern führen zu können?
Martin Wolf:
Ich habe im Landwirtschaftsministerium von 2001 bis 2006 das Ministerbüro geleitet.Seither bis heute bin ich als zuständiger Referatsleiter im Ministerium für 1600 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der 47 Ämter für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten verantwortlich. Dabei führe ich auch regelmäßig Verhandlungen mit Landräten.Ich fühle mich deshalb für die Führungsaufgabe sehr gut gerüstet.
7.In den letzten Wochen und Monaten fiel immer wieder der Satz, die CSU habe den kurzen Draht nach München verloren. Wie wollen Sie dies in den kommenden Jahren ändern?
Martin Wolf:
Wenn der Draht wirklich abgekühlt war, was ich so nicht bestätigen kann, dann haben wir ihn zumindest in den letzten Wochen wieder ordentlich zum Glühen gebracht. Bei den Verhandlungen zur Kindernotfallstation, den Umgehungsstraßen und der Aufwertung der Realschule Geisenfeld sind wir entscheidend voran gekommen. Die fachliche zuständigen Ministerien haben mich neu und diesmal als Vertreter der Landkreisseite kennen gelernt. Diese Rolle würde ich gerne für unseren Landkreis dauerhaft und weiter so erfolgreich übernehmen.
Hallertau.info bedankt sich bei Ihnen für das Gespräch und wünscht Ihnen für die letzten Tage im Wahlkampft die nötige Kraft und alles Gute.
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