Schuldirektor Leonhard Maurer und Konrektorin Anne Zimmermann verabschiedet:

Die Lotsen gehen von Bord!

(Wolnzach, hr)

Ein paar Tage bleiben ihnen noch, Grundschuldirektor Leonhard Maurer und Anne Zimmerman, dann endet für sie „endlich“ die Schulzeit. Über ein Jahrzehnt haben beide in enger Zusammenarbeit die Wolnzacher Grundschule gelenkt. Nun wurden sie feierlich in den verdienten Ruhestand verabschiedet. Prägend, so war die einhellige Meinung, wirkten beide für die Wolnzacher Grundschule und natürlich hinterlassen sie für ihre Nachfolgerinnen auch entsprechend große Fußstapfen.

„Welchen Grund gibt es denn zum Feiern?“, diese Frage stellte Konrektorin Fr. von Woisky gleich zu Beginn. Eigentlich keinen aus ihrer oder aus der Sicht des Kollegiums. Verlassen doch mit Schuldirektor Maurer und Konrektorin Zimmermann zwei Vollblutpädagogen die Wolnzacher Grundschule. „Prägend, wie Eltern für ihre Kinder, so waren sie für die Schule“, erläuterte Fr. von Woisky, und sie zeigte sich selbst tief bewegt und letztlich auch etwas traurig über den Abschied zweier verdienter Kollegen.

Leonhard Maurer war ein Vollblutpädagoge. Die Kinder standen dabei stets im Zentrum seines Handelns. „Die Kleinen lagen ihm doch sehr am Herzen nicht nur als Lehrer, sondern auch als Schulleiter und Mensch“, so Schulamtsdirektor Schwärzer. Seit 35 Jahren ist Leonhard Maurer als Lehrer tätig gewesen, dabei zeigte er schon früh Führungsqualitäten. Vor allem seine besonnene Art Konflikte im Dialog zu lösen, brachten ihm von seinen Kollegen viel Lob ein. Aber nicht nur für seine Schüler setzte er sich ein, besonders engagiert zeigte er sich auch in der Lehrerausbildung. So unterstützte er beispielsweise das Seminar im Landkreis Pfaffenhofen, aber stand auch als Prüfer an der Universität zur Verfügung. „Leonhard Maurer war ein Glücksfall für die Wolnzacher Grundschule“, so würdigte ihn Schulamtsdirektor Schwärzer, aber natürlich ist eine Schulleitung nur so gut wie das gesamte Kollegium und so dankte er in diesem Sinne auch allen Lehrerinnen und Lehrern für ihre hervorragende Arbeit.

Nicht nur Konrektorin Anne Zimmermann und Schuldirektor Leonhard Maurer wurde vom Elternbeirat ein kleines Päsent überreicht, sondern auch ihrem Gatten und seiner Gattin.

Leonhard Maurer hat viel erreicht und der Schule ein neues Gesicht gegeben. Eines aber blieb ihm in seiner 11-jährigen Amtszeit verwehrt. Obwohl er es immer wieder versucht hatte – einen Hausmusikabend gab es bis heute noch nicht.

Aber die Grundschule Wolnzach hatte nicht nur mit Leonhard Maurer einen sehr engagierten Schulleiter, auch Konrektorin Anne Zimmermann stand ihm in Sachen Engagement in nichts nach. Natürlich standen auch für sie die Kinder jahrelang im Vordergrund „Sie nahm ihre kleinen Schützlinge ernst, gab ihnen ganz viel, aber zeigte ihnen oftmals auch die Grenzen auf“, so beschrieb Schulamtsdirektor Holz seine Kollegin. Frau Zimmermann war nicht nur ein gute Pädagogin, sondern auch die beständige Größe der Wolnzacher Grundschule. 37 Jahre unterrichtete sie Jungs und Mädchen und begleitete sie auf den ersten Schritten in ihrem Leben. Für viele hinterließ sie einen bleibenden Eindruck. „So wie man den ersten Kuss nicht vergisst, so erinnert man sich auch nach Jahren immer noch an die erste Lehrerin“, so Bürgermeister Jens Machold, der sich im Namen der Gemeinde bei beiden für die hervorragende Arbeit bedanken durfte. Auch Pfarrer Braun und Pfarrer Baldeweg wie auch die Elternbeiratsvorsitzende Frau Schmid sagten noch einmal ein herzliches „Vergelt’s Gott“ und wünschten beiden alles Gute für ihren weiteren Weg.

In einer lustigen und bewegenden Showeinlage sagte das Kollegium noch einmal danke für die 11 schönen Jahre.

Sichtlich gerührt betraten dann Anne Zimmermann und Leonhard Maurer die Bühne. „Es war einfach gigantisch und aufregend 11 Jahre diese Schule mit über 540 Kindern in 20 Klassen zu leiten“, so Schuldirektor Maurer. Gemeinsam haben die beiden an der Spitze viel bewegt. So konnte man sich über einen neuen Werkraum freuen, aber auch die 16 Notebooks kamen nicht nur bei den Schülerinnen und Schüler gut an. Doch bei aller Freude über das Erreichte, schlichen sich doch auch einige kritische Töne ein. „Vieles hat sich geändert in den letzten Jahren“, so Leonhard Maurer. Vor allem aber bereitet ihm der allgemeine Werteverlust in der Gesellschaft große Sorgen. So steht in der Schule zum Teil nicht mehr das Unterrichten sondern das Erziehen im Vordergrund. Rahmenbedingungen werden hier leider nur selten angepasst, so Maurer.

Dann war es aber auch genug mit der Kritik, schließlich sollte ja auch noch gefeiert werden. Im Rahmen einer kleinen Aufführung bedankte sich dann auch das komplette Kollegium für die elf guten Jahre und wünschte den beiden alles Gute für ihren weiteren Weg.

 

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