Gesundheitsminister Söder in Puch:

„Formulare hatten noch nie eine heilende Wirkung!“

(Jetzendorf, hr)

Markus Söder war in diesem Jahr Gast beim politischen Abend in Puch. Organisiert von den CSU-Ortsverbänden Jetzendorf und Markt Indersdorf, folgten wieder viele dem Aufruf und kamen ins Festzelt auf der Grenze der beiden Landkreise Pfaffenhofen und Dachau. Vielfältig sind die Probleme, mit denen sich die Politik derzeit auseinandersetzen muss. Und so bezog Minister Markus Söder zu den zentralen Themen, wie Euro-Krise, Energiewende und Gesundheitspolitik, Stellung.

Alle zwei Jahre rückt das kleine Puch ins politische Zentrum. Organisiert von der CSU und den Schützen aus Eglersried, konnte man in diesem Jahr Staatsminister Markus Söder in Puch begrüßen. Aber nicht nur der bayrische Gesundheitsminister, auch Martin Wolf war extra wegen des Ministerbesuches nach Puch gereist.

Vor allem die Gesundheit interessierte die Pfaffenhofener. Kämpfen sie doch seit Jahren schon um eine Kinderstation in der Ilmtalklinik. So war man nun also gespannt, was Markus Söder zu diesem Thema zu sagen hatte. „Deutschland kann stolz auf ein hochwertiges Gesundheitssystem sein“, so Söder. Im Vergleich zu anderen kann sich das deutsche System sehen lassen. Man wird nicht nur dann behandelt, wenn man die horrenden Arztrechnungen bezahlen kann, nein jeder kann an diesem System partizipieren.

Bürgernah aber dennoch kämpferisch so gab sich Gesundheitsminister Söder bei seinem Besuch in Puch.

Dabei zeigt sich Söder besonders in Punkto Kinderstation engagiert. „Man muss hier für etwas kämpfen, was eigentlich selbstverständlich ist.“ Fünf Betten, eine erste Anlaufstation für Kinder bis zwei Jahren, dies hält nicht nur Ministerpräsident Seehofer für einen guten Kompromiss, sondern auch sein Gesundheitsminister steht voll hinter diesem Vorschlag. „Wir werden das umsetzen, was beschlossen wurde – eine kleine Kinderstation mit 5 Betten. Aber der Krankenhausplanungsausschuss muss dem noch zustimmen. Aber da Pfaffenhofen ein prosperierender Landkreis ist, halten wir dies für sehr sinnvoll“, so Minister Söder.

Dies sind doch sehr ermutigende Aussagen eines Ministers. Dennoch, und das betonte Landrat Martin Wolf, ist die Kuh noch nicht vom Eis. Zwar ist man in München von der Notwendigkeit einer solchen Station überzeugt, aber es gilt auch noch die Mitglieder des Krankenhausplanungsausschusses von der Wichtigkeit zu überzeugen. „Letztlich liegt die Entscheidung zwar bei Gesundheitsminister Söder, aber dennoch kann sich auch ein Minister nicht so einfach über den Ausschuss hinwegsetzen“, so Martin Wolf. „In den nächsten Wochen und Monaten gilt es deswegen noch viel Überzeugungsarbeit zu leisten.“

Aber nicht nur die medizinische Versorgung der Kleinen steht für Markus Söder im Vordergrund. Vor allem muss wieder mehr Menschlichkeit in die Medizin Einzug halten. Im Zuge des medizinischen Fortschritts wird man immer älter, die Lebenserwartung liegt heute zwischen 87 und 92 Jahren. Dadurch gewinnt die Pflege immer mehr an Bedeutung. „Jeder hat das Recht auf einen würdigen Lebensabend“, so Söder, deshalb macht er sich auch für die häusliche Pflege stark. Dabei ist natürlich klar, dass in den kommenden Jahren hier gewaltige Aufgaben auf den Staat zukommen werden. Doch wie soll man dies finanzieren? Schon jetzt klagen wir über ständig steigende Gesundheitskosten. Höhere Zuzahlungen zu Medikamenten, 10 Euro pro Quartal, unser Gesundheitssystem ist teuer.

Auch hier weiß Gesundheitsminister Söder eine Lösung. Viel Zeit wird für die Dokumentation verwendet, doppelt so viel wie für die Behandlung. „Ein Formular hatte noch nie eine heilende Wirkung.“ Die Verwaltung verschlanken und somit Kosten im System sparen, ein Ansatzpunkt ein zweiten ist der Gesundheitsfinanzausgleich. Zwar ist Solidarität wichtig, doch, so Söder, sie hat auch ihre Grenzen.

Ob diese Punkte das Gesundheitssystem entlasten wird die Zukunft zeigen. Dennoch zeigte sich Söder vor 300 Gästen im Festzelt zuversichtlich, dass das deutsche Gesundheitswesen auch weiterhin eines der besten der Welt sein wird.

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