Hallertaupark wird abgebaut:

Unrühmliches Ende einer Illusion

(Wolnzach, hr)

Seit einigen Jahren steht sie da, die Traglufthalle, und ziert Wolnzachs Silhouette. Nun soll sie endlich abgebaut werden. Viele Wolnzacher konnten dem monströsen Bauwerk nichts abgewinnen und dürften froh darüber sein. Die Arbeiten schreiten gut voran, und vom einst 90 Meter langen Kletterpark stehen nur noch wenige Reste. Am 30.09 soll dann auch aus der Halle die Luft weichen.

Der Hallertaupark, viele Wolnzacher schütteln entnervt den Kopf, wenn sie dieses Wort hören. Ein Vergnügungspark in Wolnzach, wer kam nur auf so eine Schnapsidee. „Endlich kommt der weg“, so ein Wolnzacher. Auch Bürgermeister Machold zeigte sich erleichtert, als endlich ein Datum für den Abbau der Halle feststand.

„Das war durchaus keine Schnapsidee“, so Carsten Bristot „Der Park ist sogar während des Insolvenzverfahrens gelaufen. "Leider sind wir hier einem Betrüger aufgesessen, der nicht nur Anleger um ihr Geld gebracht, sondern auch das Vertrauensverhältnis zwischen Unternehmen und dem Markt Wolnzach zerstört hat.“ So steht man nun vor den Scherben einer innovativen Idee. Klettern nicht nur im Sommer in den schönen Hochseilgärten bei Kehlheim oder Jetzendorf, nein, das ganze Jahr über im Hallertaupark, so lautete das Konzept. Und es hätte aufgehen können, wäre man nicht einem Betrüger aufgesessen.

Nur noch wenig erinnert an das einstige Kletterparadies.

„Hier wurde letztlich nicht nur die Gemeinde getäuscht, sondern auch Anleger, oftmals solide geführte mittelständische Unternehmen um viel Geld gebracht“, so Carsten Bristot, der selbst eine erhebliche Summe an Kapital in das Unternehmen gesteckt hat. Neueste Computer im Büro des Chefs, ein 7er BMW und jede Menge erster Klasse Flüge, aber für Rechnungen und den Lohn von Angestellten war angeblich kein Geld da, so schildert er die Situation vor der Insolvenz. Dabei hätte man dieses unrühmliche Verfahren durchaus verhindern können. „Gemeinsam mit der Gemeinde und dem Landratsamt hätte man Geschäftsführer Christian Müller entmachten können", denn, so Brüstert, er hielt sich nicht nur nicht an die Vorgaben zum Brandschutz, sondern ihm waren sämtliche Vorschriften egal. „Hüpfburgen hat er direkt vor den Notausgängen platziert, und als dann die Kontrolle von Seiten des Landratsamtes kam, da musste er völlig überraschend ins Ausland“, so Bristot.

Während der ehemalige Geschäftsführer mit neuer Firma und Mercedes weiterhin auf der Sonnenseite des Lebens steht, bleiben die Gläubiger auf den Resten des Hallertauparks sitzen. „Das wird zunächst einmal alles eingelagert. Den Kletterpark wollen wir dann im nächsten Jahr an anderer Stelle wieder aufbauen“, so Bristot.

 

Zurück

Kommentare

Einen Kommentar schreiben

Sie müssen sich anmelden, um Kommentare hinzuzufügen.