Ohne Gepritschel: Oans, zwoa – der Stutzl sitzt!
(Pfaffenhofen, lot)Kurz und schmerzlos machte es Bürgermeister Thomas Herker, als er am Banzen stand und den Hammer schwang: Nach zwei präzisen Schlägen steckte der Zapfhahn fest, die erste Maß rauschte in den Krug – und der letztjährige Ausrutscher mit Gepritschel und nass gespritzten Gästen war vergessen.
Ein Hauch von Oktoberfest machte sich auf dem Hauptplatz breit, als nach einem kurzen Nachmittagsschauer die Sonne wieder die Macht ergriff. Zahlreiche Pfaffenhofener hatten sich eingefunden, um beim Volksfestausmarsch dabei zu sein. Angeführt von Pfarrer Frank Faulhaber im antiken Feuerwehrwagen bewegte sich der Zug pünktlich um 17.30 Uhr vom Hauptplatz in Richtung Volksfestplatz.
Entlang der Löwen-, Frauen- und Türltorstraße beobachteten viele Besucher, wie sich die Festwirte Stiftl und Spitzenberger mit ihren Bedienungen gutgelaunt zu ihrem Arbeitsplatz für die nächsten zwölf Tage begaben. Im Gefolge hatten sie viel Prominenz – u.a. Landrat Martin Wolf, MdB Franz Obermeier, Mdl Erika Görlitz, Stadträte, viele Bürgermeister aus den Nachbargemeinden, die Brauerei-Chefs – und Unterstützung etlicher Vereine, die sich mit ihren Mitgliedern auf die Festtage freuten und einen farbenprächtigen, fröhlichen Zug gestalteten. Auch die Kinder aus den Kindergärten marschierten in Dirndl und Lederhose Fähnchen schwenkend mit, musikalisch begleitet vom Spielmannszug und der Stadtkapelle.
Im Festzelt angekommen bewies Bürgermeister Thomas Herker sozialdemokratische Gelassenheit: Zwei Mal kräftig zugeschlagen, und der Gerstensaft strömte! Königlich unterstützt vom Hopfendreigestirn und weiteren hübschen Hoheiten servierte er die frischen Maßen zuerst den prominenten Gästen.
Wehmütig blickte der altgediente Stadtrat Franz Schmuttermayr auf die Anzapfszene: Seit vierzig Jahren nun sei er „ununterbrochen“ beim Volksfestauszug dabei, so lange wie wohl kein anderer Stadtrat, und da dürfe man schon ein wenig melancholisch und nostalgisch verklärt zurückblicken. Wir können hier nur herzlich zustimmen, die erste Maß unter den schmissigen Klängen der Stadtkapelle bei bester Stimmung im Festzelt ansetzen und uns auf die nächsten Tage auf dem Pfaffenhofener Volksfest freuen!
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