Nicht nur Graffiti: Daschner in Bewegung
(Pfaffenhofen, lot)
Bekannt ist Sebastian Daschner als Graffiti-Künstler. Nun zeigt er abstrakte Bilder in der Galerie des Pfaffenhofener Kunstvereins im Bahnhof.
So überrascht Sebastian Daschner von der Besucherzahl zur Vernissage am Donnerstagabend war, so überrascht waren auch die Besucher von der Variabilität der Ausdrucksform in den teils großformatigen Arbeiten. Dass die blonde Marietta, die den Künstler seit Kindheitstagen kennt, extra aus ihrer Heimat Schweden zur Ausstellung angereist sein soll, schien mehr dem Zufall zuzurechnen zu sein; nicht zufällig jedoch dokumentieren Sebastian Daschners Bilder die Suche nach komplexeren Inhalten – jenseits der auf Wänden hinterlassenen Schriftzüge.
„In Bewegung“ – der Titel der Ausstellung ist dabei in doppeltem Sinne gewählt: Zum einen beschreibt er die Bewegung der künstlerischen Arbeit vom klassischen Graffiti hin zu anderen Ausdrucksformen. „Bewegung“ ist zum anderen aber auch eine der Thematiken, die derzeit im Fokus von Daschners konkreter bildnerischen Arbeit liegen: Die aktuell entstandenen Exponate sind nicht mehr in erster Linie als Graffiti oder Buchstaben erkennbar, sondern als abstrakte Bilder, deren Formen sich zwar aus der Abstraktion der Buchstaben entwickelt haben, aber dennoch „nur“ als Bilder verstanden sein wollen.
Sie entstanden in einer intuitiven, auf wenige bildnerische Grundprinzipien wie Rhythmus, Balance und Harmonie reduzierten Arbeitsweise, die auf statische Weise Bewegung simuliert. Großes Augenmerk richtete Daschner dabei auf die Materialität der Arbeiten: Collagiert wurden gefundene Hölzer und alte Pappe, die als Maluntergrund verwendet wurden; auch Pinsel, Sprühdosen, Schablonen, Farbroller, Acryl-, Lack- und Fassadenfarben kamen zum Einsatz. So bleibt in der ästhetischen Erscheinungsform der Werke die Nähe zum Street- und Urban-Art-Bereich erhalten.
Leider hatte der Vorsitzende des Neuen Pfaffenhofener Kunstvereins, Steffen Kopetzky, den Vernissage-Termin nicht frei, um den Dank des Künstlers für die Zurverfügungstellung der Räumlichkeiten entgegenzunehmen oder um ihm als Kulturreferent der Stadt seine Reverenz zu erweisen.
Letzteres erledigen hiermit wir: Chapeau!
Öffnungszeiten der Ausstellung (bis 9. Oktober 2011):
Samstag und Sonntag von 15.00 bis 19.00 Uhr
Montag bis Freitag von 16.00 bis 19.00 Uhr
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