Der Glaube kann Berge versetzen
(Wolnzach/Altötting, hr)Nun bereits zum 51. Mal nahmen in diesem Jahr rund 1500 Pilger die 115 Kilometer Strecke nach Altötting auf sich. „Der Glaube kann Berge versetzen“, so ein langjähriger Teilnehmer. Vereint im Glauben an die heilige Mutter Gottes führte die Route von Wolnzach aus über Nandlstadt, Moosburg, Vilsheim und Neumarkt St. Veit nach Altötting, einem der bedeutendsten Wallfahrtsorte in Bayern. Jährlich besuchen etwa eine Million Menschen den südbayrischen Ort um Mariens Segen zu erbeten.
Was bewegt einen, diese Strecke zu Fuß im Gebet und stiller Einkehr zu bewältigen? Was treibt sowohl Jung und Alt jedes Jahr nach Altötting? „Die Kraft der Schwarzen Madonna“, so Pilgerführer Josef Hierl. So gibt es viele übereinstimmende Aussagen von Pilgern, dass sich die Gebete zur Heiligen Mutter Gottes durchaus positiv auf ihr persönliches Leben ausgewirkt haben.
Seit 1961 gibt es sie, die Hallertauer Fußwallfahrt. Gegründet von Dekanatsjugendführer Jakob Sellmair, Dekanatsjugendführerin Zenta Neuhauser und Benefiziat Franz Kappenberger nahm über die Jahre hin die Zahl der Wallfahrer stetig zu. Von anfänglichen nur 11 wuchs die Zahl auf über 2000 schon in den achtziger Jahren.
Bereits in den frühen Morgenstunden machten sich die Pilger von Wolnzach auf den Weg. Unter dem Segen von Pfarrer Johann Braun verließen sie Wolnzach in Richtung Nandlstadt. „Oft schon hat mir die Mutter Gottes geholfen – Probleme gelöst und Wege geebnet“, so eine Pilgerin. Es ist ein stimmungsvolles Bild, Gläubige die beten und singend unter einem mit Hopfen geschmückten Kreuz nach Altötting ziehen, um dort Beistand und Segen der Mutter Gottes zu erbitten.
„Es ist immer wieder ein ergreifendes Erlebnis, wenn man am dritten Tag in die Basilika einzieht“, so ein Wallfahrer. „Man weiß, man hat es geschafft.“ Viele berichten, dass es vor allem der Glaube ist, der sie diese Strapazen überstehen lässt. Und so unterschiedlich die Bitten und Gebete der einzelnen Pilger sind, so unterschiedlich sind sie selbst. Ob Politiker, Rechtsanwälte oder Handwerker ob Alte oder Junge. Sie alle pilgern zum Teil schon seit Jahren regelmäßig nach Altötting, um während eines feierlichen Festgottesdienstes den Schutz und den Beistand der Schwarzen Madonna zu erbitten.
Nach 115 Kilometern zogen die Pilger in St. Anna Basilika ein.
Natürlich hat sich in den vergangenen Jahren viel verändert. So veränderte sich über die Jahre hin nicht nur der Pilgerweg, sondern auch die Unterstützung. Ging man 1961 noch alleine so wird man heute von Polizei und Mitarbeitern des Roten Kreuzes begleitet. Während sich der Weg über die Jahre ständig verändert hat, blieben die sieben Gruppen, die sich bereits 1964 gebildet haben, bis heute bestehen. Lediglich die Reihenfolge des Einzuges wird seit 1996 ständig verändert.
Ob die heilige Mutter Gottes tatsächlich eine solche Wirkung hat, kann man nicht wissen. Doch dass der Glaube Berge versetzen kann, zeigt sich immer wieder. Krankheiten werden besiegt und das eigene Leben nimmt einen positiveren Verlauf. So glauben viele an die Kraft der Schwarzen Madonna.
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