Schuluntersuchungen in den Kindergärten
(Pfaffenhofen, pmt)Die sozialmedizinischen Assistentinnen des Gesundheitsamts Heidi Wiedemann, Lydia Müller und Sylvia Nickel (v.l.n.r.) |
Die „sozialmedizinischen Assistentinnen“ des Gesundheitsamts Pfaffenhofen – Heidi Wiedemann, Lydia Müller und Sylvia Nickel – führen jährlich bei den Vorschulkindern die Schuleingandsuntersuchung durch und sind ab sofort wieder in allen Kindergärten des Landkreises unterwegs, um die einzuschulenden Kinder auf ihre Schulreife zu testen. |
„Schulpflichtig sind in diesem Jahr alle Kinder, die bis zum 30.09.2006 ihren sechsten Geburtstag feiern. Ebenso sollen alle Kinder an der Schuleingangsuntersuchung teilnehmen, die im Vorjahr zurückgestellt wurden oder vorzeitig eingeschult werden sollen. Die Teilnahme an der Schuleingangsuntersuchung ist in Bayern verpflichtend“, erläutert Lydia Müller vom Gesundheitsamt.
Die Kinder werden in der Zeit von Oktober 2011 bis April 2012 direkt in deren vertrauter Umgebung des Kindergartens getestet. Zunächst wird bei jedem Kind ein apparativer Seh- und Hörtest durchgeführt. Bei Auffälligkeiten wird eine fachärztliche Überprüfung durch den Augen- bzw. Hals-Nasen-Ohrenarzt empfohlen. In Begleitung eines Elternteils erfolgt ein ca. 20minütiges Entwicklungsscreening. Hierbei wird auf altersentsprechendes soziales Verhalten, Belastbarkeit, selbstständiges Arbeiten, Konzentration und Ausdauer geachtet.
Ebenso werden kognitive Bereiche wie Merkfähigkeit, Mengen- und Zahlenverständnis, optische Wahrnehmung, Differenzierung und Umsetzung, sowie die Sprachentwicklung und das Sprachverständnis überprüft. Heidi Wiedemann: „Für ein schulreifes Kind sind auch die fein- und grobmotorische Entwicklung und die Koordinationsfähigkeit wichtig. Bis zur Einschulung sollte ebenso die Händigkeit des Kindes (Rechts- oder Linkshänder) feststehen.“
Bei Versäumnis der Vorsorgeuntersuchung U9, bei Auffälligkeiten oder auf Wunsch der Eltern ist eine ärztliche Untersuchung durch eine der Schulärztinnen am Gesundheitsamt angezeigt. Des Weiteren erfolgt eine individuelle Impfberatung nach den Empfehlungen der STIKO (Ständige Impfkommission), um Impflücken zu schließen und das Kind, soweit möglich, vor übertragbaren Infektionskrankheiten zu schützen. Dazu muss das Impfbuch vorgelegt werden.
Lydia Müller: „Nach Beendigung des Screeningprogrammes findet ein Beratungsgespräch mit den Eltern statt. Ist eine Förderung oder Therapie, z.B. Logo- oder Ergotherapie, angeraten, kann diese frühzeitig vor dem Schulstart begonnen werden. Auch über eine eventuelle Rückstellung, vorzeitige Einschulung oder geeignete Schuleinrichtung werden die Eltern beraten. Schließlich wird den Eltern eine Bescheinigung ausgehändigt, die bei der Schuleinschreibung vorgelegt werden muss.“
Die Einschreibung an den Schulen erfolgt in der Zeit von Ende März bis Anfang April 2012. In Bayern werden die Befunde der Schuleingangsuntersuchung in anonymisierter Form (ohne Name und Anschrift) statistisch ausgewertet. So können wichtige Erkenntnisse über den aktuellen Gesundheitszustand der Kinder gewonnen werden.
„Wir legen größten Wert auf eine gute Zusammenarbeit mit den Eltern, Kindergärten und Schulen, um den Schulanfängern einen bestmöglichen Start in die Schule zu geben“, so die Sozialmedizinischen Assistentinnen des Gesundheitsamts. „Ganz besonders freuen wir uns auf die Hauptakteure – unsere Vorschulkinder.“
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