Quo vadis Europa, quo vadis Deutschland?
(Mainburg, hr)Was wird aus dem Euro? Wie lange werden wir Deutschen noch für Schuldenstaaten wie Griechenland zahlen müssen? Aber vor allem fragt man sich wohl, haben unsere Politiker, allen voran Bundeskanzlerin Angela Merkel einen Masterplan mit einem Weg aus der Krise? Die Verunsicherung ist groß, vielleicht oder gerade auch deswegen strömten viele zum politischen Gallimarkt, um live zu hören, was man gegen wachsende Schulden, kriselnde Eurostaaten und spekulierende Banken zu tun gedenkt.
So kamen viele, um Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer Antworten auf die drängendsten Fragen dieser Zeit zu erhalten. Und Seehofer greift gleich zu Beginn eine Frage auf, die wohl derzeit die Mehrheit der Deutschen unterschreiben würde: „Blickt ihr Politiker eigentlich noch durch?“
Ein vielstimmiger Chor ist derzeit zu vernehmen. Einige fordern keine Gelder mehr nach Griechenland zu überweisen. Andere wiederum gehen davon aus, dass wenn man die Griechen insolvent gehen lässt, dies einen Domino-Effekt auslösen wird. Es handelt sich um eine noch nie dagewesene, aber hausgemachte Situation, mit der man im Moment zu kämpfen hat.
Europa ist wichtig, gerade auch für Bayern!
In einer Situation, in der die Europäische Union am Scheideweg steht, in der sich viele Bürger fragen, was bringt uns der Euro, bezieht Horst Seehofer klar Stellung für Europa und den Euro. „Es liegt in unserem Interesse, ja zu sagen zu Europa, weil Bayern wie kein anderes Land vom Euro profitiert.“ Siemens, BMW und Adidas sind bayrische Weltkonzerne, die viele ihrer Waren im europäischen Ausland absetzen. So gesehen, ist natürlich nicht nur den Politikern, sondern auch der Wirtschaft viel an einem stabilen und vor allem starken Euro gelegen.
Und dass man eine gemeinsame Währung nicht zum Nulltarif haben kann, so viel ist auch den Deutschen klar. Es stellt sich nur langsam die Frage, wie weit geht die Solidarität und wo sind ihre Grenzen. So sagt Ministerpräsident Horst Seehofer ja zu Hilfen, aber die Länder müssten auch ihren eigenen Beitrag leisten. „Ich bin nicht bereit für andere maßzuhalten und für ihre Schulden einzustehen, wenn diese Staaten nicht bereit sind, ihre eigenen Fehler zu korrigieren.“
Besonders Josef Reiser, erster Bürgermeister von Mainburg freute sich über den Eintrag von Ministerpräsident Horst Seehofer ins goldene Buch der Stadt.
Will man Europa, muss man auch bereit sein etwas zu tun!
„Ich bin ein glühender Verfechter von Europa“, so Horst Seehofer. So hat man nämlich nicht nur einen Wirtschaftsraum geschaffen, sondern die Staaten auch untereinander enger miteinander verbunden. „Es ist eine beispiellose Zeit des Friedens und des Wohlstands – und das verdanken wir auch Europa.“ So ist Seehofer ein klarer Verfechter der Solidargemeinschaft. „Hilfe ist nötig, aber sie hat auch ihre Grenzen.“ So wird es mit Bayern keinen Weg in eine europäische Schuldenunion geben. „Die Grenze der Hilfsbereitschaft ist da erreicht, wo eigene Arbeitsplätze gefährdet werden.“
Seehofer zeigt sich zwar als bekennender Europäer. „Bayern ist in Brüssel ein Markenzeichen.“ Doch in Bezug auf Wege aus der Krise bleibt er wage. Zwar deutet er an, man müsse stärker gegen Spekulanten vorgehen, aber ein konkretes Wie bleibt er bis jetzt schuldig.
Dabei sind es aber genau solche Fragen, die Politiker beantworten müssen. Sie müssen in der Krise die Richtung vorgeben und mit einer Vision von einem gemeinsamen und geeinten Europa die Bevölkerung vom Wert der Gemeinschaft überzeugen. Dabei gilt es mit Sicherheit auch den einen oder anderen Geburtsfehler des Euro auszumerzen. So stellt sich mit der gemeinsamen Währung nun unweigerlich die Frage nach eine einheitlichen europäischen Wirtschafts- und Finanzpolitik.
Wohin der Weg führt ist vielen Bürgern noch immer nicht klar, zu vielstimmig ist der Chor – auch der Regierungschor. Dies veranlasst viele zu denken, dass man es auch auf der Regierungsbank nicht besser weiß. Horst Seehofer hat in Mainburg erste Ansätze gezeigt, die es nun zu vertiefen gilt. Vor allem aber darf man, und da hat Ministerpräsident Horst Seehofer vollkommen recht, keine Zwei- Klassen-Diskussion führen. Man muss die Bevölkerung darüber aufklären, welche Wege es gibt und darf nicht immer mit einer Vielstimmigkeit heute dies und morgen das fordern.
Natürlich darf im Festzelt auch eine zünftige Maß Bier nicht fehlen.
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