Windenergie: Gutachten soll die Möglicheiten ausloten
(Pfaffenhofen, hr)
Erneuerbare Energien sind zurzeit in aller Munde – vor allem seitdem die Bundesregierung in diesem Jahr beschlossen hat, aus der der Kernenergie auszusteigen. Auch der Landkreis schreitet mit großen Schritten in Richtung neues Energiezeitalter. In diesem Zuge beauftragt der Landkreis den Energie- und Solarverein eine Flächenpotentialanalyse in Bezug auf Windkraftanlagen durchzuführen.
Der Windenergie wird in Bayern das größte Wachstumspotential zugesprochen, wohl auch deswegen, weil es im Süden Deutschlands bis jetzt nur sehr wenige Windkraftanlagen gibt. Im Zuge des endgültigen Aus für die Kernenergie steht die Branche vor einem neuen Boom. Dabei stellt sich aber die Frage, wo überhaupt kann man solche Anlagen aufstellen.
„Wir alle wollen keine Kernenergie“, so Landrat Martin Wolf, „und mit dem Gutachten bekommen wir in Bezug auf Windenergie eine verlässliche Planungsgrundlage.“ Dabei soll es vor allem darum gehen, im Landkreis potentielle Flächen für mögliche Anlagen zu finden und entsprechend der gesetzlichen Abstandsvorgaben zu untersuchen, wo es Sinn macht eine Windkraftanlage zu bauen. Gleichzeitig muss in einem solchen Gutachten aber nicht nur der Abstand zur Wohnbebauung berücksichtigt werden, sondern auch Naturschutz- und Naherholungsgebiete mit einbezogen werden.
„Dies ist der Startschuss in ein koordiniertes neues Energiezeitalter“, so Wolf, denn die einzelnen Gemeinden können sich an Hand dieser Analyse besser untereinander abstimmen. Reinhard Heinrich, Bürgermeister von Reichertshausen, fügte aber noch an, dass man eine gesicherte Planung, eventuell sogar eine gesetzliche Verankerung brauche, um für unsere Bürger Rechtssicherheit zu schaffen. Hierfür hat er einen übergreifenden Flächennutzungsplan angeregt.
Dabei stellte das Landratsamt klar, dass die Windkraft privilegiert ist, es somit auch weiterhin die Möglichkeit geben wird, eine Normen-Kontroll-Klage einzureichen und sich eventuell gegen einen Gemeindebeschluss durchzusetzen. „Die Gemeinden sind nun gefordert die Kriterien vorzugeben, nach denen sie Windanlagen an bestimmten Stellen genehmigen, oder eben auch nicht“, so Martin Wolf. Dabei wird es vor allem auf eine schlüssige Begründung ankommen.
Bürgermeister Jens Machold betonte, dass durch die enge Verzahnung von Landkreis und den 19 Gemeinden nicht nur die Möglichkeit zur Vereinheitlichung besteht, sondern man gleichzeitig auch Rechtssicherheit für alle Beteiligten schaffen kann.
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