Heimische Unternehmen blicken positiv in die Zukunft
(Pfaffenhofen, hr)Schon vor Monaten haben sich alle Bewerber um das Landratsamt die Wirtschaftsförderung ganz groß auf ihre Fahnen geschrieben. So wurden bereits in der Oktobersitzung des Kreistages die Ergebnisse einer Umfrage vorgestellt, die noch von Vorgänger Anton Westner in Auftrag gegeben wurde.
Unter der Leitung von Herrn Beyer wurden verschiedene Faktoren, wie Standortzufriedenheit, aber auch Erwartungen und Bedürfnisse der Unternehmen untersucht. „Es haben sich 829 Unternehmen an dieser kreisweiten Umfrage beteiligt“, so Beyer. Natürlich verteilt sich der von knapp 50% auf die großen Gemeinden Pfaffenhofen, Wolnzach und Geisenfeld, doch auch Unternehmen aus dem übrigen Landkreis haben sich fleißig an der Umfrage beteiligt.
Dabei stellte man zunächst einmal fest, dass 75% der Unternehmen kleine Betriebe mit nur sehr wenigen Mitarbeitern sind, die es zu einem großen Teil schon über Jahre in der Region gibt. Die Hälfte des heimischen Gewerbes macht hier wiederum der Dienstleistungssektor und der Einzelhandel aus.
Vor allem bei mittleren und kleineren Unternehmen spielt die Nachfolge eine große Rolle. Wie wird das Unternehmen in der nächsten Generation weitergeführt? Hier konnte Herr Beyer erfreuliche Zahlen berichten: „Knapp 75% der befragten Firmen haben bereits einen Nachfolger, lediglich ein Viertel hat dies noch nicht.“ Auch der Bezug zur Forschung scheint den Gewerbetreibenden im Landkreis nicht so wichtig, wie Beyer weiter darlegte.
Dabei war es erfreulich zu hören, dass auch die heimischen Unternehmen zum Teil noch erheblichen Bedarf an Fachkräften haben. Hier liegt auch eine der großen Herausforderungen der Zukunft, denn die Firmen suchen hauptsächlich gelernte Arbeitskräfte.
Grundsätzlich lässt sich aus der Befragung ableiten, dass die Gewerbetreibenden mit dem Standort zufrieden sind, sich aber in einigen Punkten durch aus noch Verbesserungen wünschen. So liegt Pfaffenhofen, was die Kinderbetreuung anbelangt, unterhalb des bundesweiten Schnitts. Hier gilt es in den kommenden Jahren stärker auf die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu achten. Auch die Marke „Landkreis Pfaffenhofen“ muss, so die Meinung vieler, noch stärker publiziert werden. „Man müsse sich von München aber auch Ingolstadt abheben“, so Beyer.
Doch die wohl wichtigste Aufgabe in den kommenden Jahren dürfte aber der Ausbau des Datennetzes sein. Ein schnelles Breitbandnetz ist nämlich vielen Firmen sehr wichtig und vor allem im ländlichen Raum gibt es hier noch Nachholbedarf.
Wie das Landratsamt hier eingreift, ist noch offen. Das Ziel jedoch steht schon fest. Landrat Martin Wolf will nämlich nicht nur mehr Firmen dazu bewegen, sich im Kreis anzusiedeln, sondern auch die Unternehmen die bereits hier ansässig sind, intensiver betreuen. Hierzu soll bereits im 1. Halbjahr 2012 ein 24-köpfiger Wirtschaftsbeirat geründet werden, der das Landratsamt in dieser Hinsicht beraten soll.
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