Gestern war heute morgen

Günter Grünwald füllt die Hallen! So geschehen am Samstagabend in Rohrbach. Die Turmberghalle war bis auf den letzten Platz restlos ausverkauft. Pünktlich um 20 Uhr erschien dann auch das Objekt der Spaßbegierigen Zuschauer auf der Bühne. Ihren Spaß hatten die Zuschauer ganz offensichtlich, auch wenn Grünwald seine Gags mehr als einmal weit unter der Gürtellinie positionierte. Nicht immer wusste man so genau, ob seine Aussagen auch wirklich in ein Kabarettprogramm passen.
Brennende Fahnen beim Schutterwirt, als Ergebnis der Sprachbarriere unserer ausländischen Mitbürger, die digitale Fotografie ein ebensolcher Irrweg unserer Zeit wie die Landhausmode oder das seltsame Verhältnis von Jugendlichen zu ihren Handys. Günter Grünwald philosophierte über ein breites Themengebiet. Auch unsere Kinder bekamen ihr Fett weg. So wurde zum Beispiel der allseits bekannte Ausspruch, der Apfel fällt nicht weit vom Stamm, von Grünwald kurzerhand etwas abgeändert in „ der Affe fällt nicht weit vom Stamm – blöde Kinder haben immer depperte Eltern“. Auch bezeichnete er die Eltern von heute als Animateure ihrer Kinder. Bei seinem Vater gab es so etwas nicht. Als es „Klein Günter“ einmal langweilig war und er es seinem Vater mitteilte, meinte dieser lediglich er solle sich nackt ausziehen und auf´s Gwand aufpassen. Ob diese Erziehungsmethoden heute noch anwendbar sind, darüber lässt sich streiten. Nur gut das es sich um Comedy handelt!
Auch die Nummer mit seinem Onkel Hans war äußerst grenzwertig und spaltete beim Publikum die Geister. Über eine Entbindung Witze, wie zum Beispiel „da geht’s aber weit rein, naja heut ist ja Tag der offenen Tür im Krankenhaus“, zu reißen fand nicht jeder Zuschauer lustig.
Einig war sich jedoch das Publikum wieder als Grünwald seine Erfahrungen mit den mehreren hundert Fernsehprogrammen die er empfangen kann mitteilte. Nur der Sprung von Bahn.TV zu einem Pornosender war einfach zuviel für ihn. Schließlich dachte er das man bei Bahn.TV mehr über die Bahn erfährt, zum Beispiel wie man im ICE die Klimaanlage einschalten kann, oder warum alle Schaffner aus Sachsen sind. Stattdessen konnte er lediglich den Streckenverlauf aus dem Führerhaus verfolgen. Da war der Kontrast zu Frauen, deren Oberweite jedes Gesetz von Schwerkraft und Erdanziehung außer Kraft setzen natürlich schon enorm.
Nichts desto trotz Günter Grünwald hat das zappen unbeschadet überstanden und sein Publikum ihn. Und gefallen hat es auch allen, den zufriedenen Gesichtern nach zu urteilen.