Die Al Jones Blues Band im Incontri: "I Feel Good"
(Rohrbach, rs)Das Herbst-/Winter-Programm des Incontri Kulturvereins hat gerade erst begonnen, und da gab es bereits das erste Highlight der Saison: Die Al Jones Blues Band gastierte in Rohrbach und begeisterte das zahlreich erschienene Publikum. Exzellente Musiker, jeder für sich absolute Spitze auf seinem Instrument, dabei aber ungemein offen und publikumsnah und - und das ist das Wichtigste - eine Musik, die die Besucher von Anfang an mitreißt.
Sonntagabend, Ferien in Bayern - eigentlich kein guter Termin, ein Konzert zu füllen. Nicht so, wenn Al Jones und seine Blues Band kommen: die Leute kennen ihn von früheren Auftritten in der KulturWerkHalle in der Waaler Straße und kommen gerne wieder. Qualität vergisst man eben nicht. Das heißt nichts anderes als annähernd ausverkauftes Haus und beste Stimmung.
Seit über 25 Jahren ist Al Jones das Maß der Dinge, wenn es um Rhythm & Blues geht. Und das Konzert enthält alle Facetten, die dieser Musikstil annehmen kann. Als "Chicago Blues" kündigt er seine Musik an, schickt aber auch gleich hinterher, dass es das Wichtigste für Musiker und Publikum ist, Spaß und Freude an diesem Konzertabend zu haben. Das Repertoire der Songs spannt denn auch einen wesentlich breiteren Bogen, die Band lässt sich nicht in eine Schublade packen. Blues-Rock, Boogie Woogie, Latino oder mit James Brown's "I Feel Good" sogar Funk-Rhythmen, es ist alles enthalten, was Spaß macht und die Füße wippen lässt.
Die Blues Band besteht mit Peter Kraus (drums), Uwe Knüppel (bass) und Thilo Kreitmeier (saxophone) aus Profis, die schon vor gut einem halben Jahr mit Ludwig Seuss im Incontri begeisterten. Zwischen den beherrschenden Leads von Jones' Gitarre und Kreitmeiers Saxophon konnten sich auch die anderen beiden Musiker immer wieder exzellent in Szene setzen. Und dann war da noch - wie so oft bei einem Konzert im Incontri - Christian Willisohn, den Al Jones zu 2 oder 3 Stücken mit auf die Bühne holte. Der ließ sich nicht lange bitten, nahm Platz auf seinem schwarzen Schaf und gab dem Sound noch einmal eine neue Note. Für das Publikum sind derlei Spontaneitäten immer ein Genuss, steht bzw. sitzt doch mit 'Bibo' einer der Incontri-Macher mit in der Band.
Die Songs des Konzerts waren eine Mischung aus Eigenkompositionen von Al Jones besonders aus der CD "Bittersweet" und adaptierten, speziell arrangierten Stücken anderer Blues-Musiker. Mit vielen Größen hat er schon zusammengearbeitet: Egal ob B.B.King, Johnny Winter, Champion Jack Dupree, oder Louisiana Red. Die amerikanische Fachzeitung "Livin’ Blues" hat ihm schon vor einigen Jahren attestiert, dass es außerhalb der Vereinigten Staaten nichts Vergleichbares gibt. Er hat also definitiv einen Namen in der Szene. Was ihn unter diesem Aspekt so sympathisch macht, ist, dass er darüber in keiner Weise die Nähe zu seinen Fans verloren hat. Er setzt sich in der Pause an die Tische, plaudert und holt Stimmungen ein; nach dem Konzert schreibt er geduldig Autogramme und Widmungen auf "Bittersweet"-CDs. Auch das gehört einfach dazu bei einem Konzert in der Incontri-KulturWerkHalle; und diese Nähe ist es, was die Leute daran so mögen. "Das ist es, wo der Blues eigentlich herkommt." zollte auch Al Jones der Atmosphäre am Sonntagabend Anerkennung.
Diashow und Video:
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