Keine Rebhühner, keine Stiefel
(Ilmmünster, rs)Ein Märchen der Gebrüder Grimm steht heuer auf dem Programm der Dorfbühne Ilmmünster. Unter der Regie von Helga Brandstetter spielen die Kinder und Jugendlichen des Theatervereins das Stück "Der gestiefelte Kater" nach der Bühnenfassung von Karlheinz Komm. Nach den Premierenaufführungen am vergangenen Wochenende war auch die Aufführung am frühen Donnerstagabend sehr gut besucht und das - zumeist sehr junge - Publikum kam voll auf seine Kosten. Auch die - zumeist älteren - Begleiter des jungen Publikums hatten ihren Spaß an Aufführung, Bühnenbild und den teilweise äußerst witzigen Dialogen.
Es ist schon beeindruckend, was ein Amateurtheater wie die Dorfbühne Ilmmünster auf die Beine stellt, um eine solche Aufführung im wahrsten Sinne des Wortes "über die Bühne zu bringen". Angefangen bei der Requisite über die Veranstaltungsorganisation bis hin zu den ganzen Proben, die notwendig sind, um das Stück derart reibungslos aufführen zu können.
Ein Lob geht zunächst an die Regisseurin an Helga Brandstetter, die die Rollen wirklich toll besetzt und einstudiert hat. Der Erfolg ist allerdings das Verdienst des gesamten Ensembles: egal ob gestiefelter Kater (abwechselnd gespielt von Nina Diemer und Luisa Geisenhofer), König (Daniela Hinterauer) und Königstochter (Anna Nischwitz), Zauberer (Sophia Geisenhofer), Oberförster / Sockenförster (sehr witzig in seiner ganzen Art Manuel Geisenhofer) oder Müller (eigentlich viel zu klein für diese große Rolle, aber ungemein hineingewachsen Emma Simbeck), alle haben ihre Rolle derart überzeugend gespielt, dass es ein wahrer Genuss war zuzuschauen. Vergessen darf man in der Aufzählung natürlich weder die Rebhühner (Johanna Ehrl, Christina Reichhold, Julia Scheitler), das Mäuschen (Julia Scheitler) oder den Bruder des Müllers (Laura Avanzato) und auch nicht die Magd (Sophie Haslauer) oder den Sänger Klaus (Johannes Haslauer).
Schon an der Aufzählung der Mitglieder des Ensembles erkennt man den Aufwand hinter einer solchen Produktion. Denn auch im Hintergrund arbeiten noch viele, viele Helfer an Bühnenbild, Licht + Ton, Requisite, Maske usw. mit, die allesamt ein wunderschönes Gesamtbild erzeugt haben, die an dieser Stelle aber gar nicht alle aufgezählt werden können.
Der Lohn für die Dorfbühne und alle Beteiligten ist mit Sicherheit die Publikumsresonanz. Die kleineren Besucher ebenso wie Mamis, Papis oder Großeltern machten begeistert mit, wenn es ums Mitsingen ging. Besonders lustig wurde es, wenn Dialogteile die Handlung aus längst vergangenen Zeiten in die heutige Gesellschaft transformierten. Die Idee, Teile der Bühne in den stilisierten Wald am Rande der Schulaula auszulagern, darf als absolut gelungen bezeichnet werden. Auf diese Art und Weise hatte man nämlich ein zweites Bühnenbild gewonnen und die Handlung konnte je nach Ort wechselnd dargestellt werden.
Das Publikum war - wie oben bereits erwähnt - durchaus auch jüngeren Alters, was schon die Ausgabe von Sitzkissen an der Kasse andeutete. Auch oder gerade wenn man kleiner ist, hat man das Recht, die gesamte Aufführung miterleben zu dürfen. Auch dass die hinteren Sitzreihen so nach und nach weiter vorne angesiedelt wurden, diente mit Sicherheit der besseren Teilnahme am Theater-Geschehen.
"In diesem Land gilt nur eine Meinung, und das ist meine." das sagt nicht nur der Zauberer im "Gestiefelten Kater", sondern auch der Berichterstatter im Hallertau.info; und der sagt: schee war's, und's Zuschauen hat wirklich Spaß gemacht.
Es gibt noch zwei weitere Vorstellungen des "Gestiefelten Katers" am kommenden Wochenende, nämlich am Samstag, 5.11. um 17:00 Uhr und am Sonntag 6.11. um 15:00 jeweils in der Aula der Schule in Ilmmünster. Karten im Vorverkauf gibt es bei der Bäckerei Wörmann in Ilmmünster oder ansonsten Restkarten an der Theaterkasse.
Fotostrecke und Videoausschnitte:
Kommentare
Einen Kommentar schreiben
Sie müssen sich anmelden, um Kommentare hinzuzufügen.