"5 Freunde für Salim"

Theaterverein Pfaffenhofen: Emils Detektive im Orient

(Pfaffenhofen, rs)

Kaum zu glauben: der Theaterspielkreis Pfaffenhofen hat am vergangenen Samstag die 100. Produktion seiner Vereinsgeschichte zur Aufführung gebracht! "5 Freunde für Salim" heißt das Stück, basiert auf der Erich Kästner Geschichte "Emil und die Detektive" und hatte im Haus der Begegnung Premiere.




Die Hauptperson heißt dabei nicht Emil Tischbein und reist auch nicht aus der heimatlichen Kleinstadt nach Berlin, um die dort lebende Großmutter mit 140 Mark zu unterstützen. Nein, Salim kommt aus der Oase Elahlah und soll dem in der marokkanischen Hafenstadt Safi lebenden Vater 17000 Dirham bringen, die aus der diesjährigen, sehr ertragreichen Ernte hervorgegangen sind. Das Geld wird dann beiden gestohlen, Emil wie auch Salim, und bei der Wiederbeschaffung helfen jeweils neu gewonnene Freunde.

Eine tolle Idee hatte Drehbuchschreiber und Regisseur Stuz Baumgärtner, die altbekannte Geschichte zu adaptieren und in eine andere Kultur zu verlegen. Die Herausforderungen nach einer ganz anderen Requisite und Bühnenbild als sonst hat das verantwortliche Team hervorragend gemeistert. Es ist beeindruckend, wie die vielen wechselnden Lokalitäten der Szenerie derart imposant, typisch, und eben auch schnell hergestellt werden. In den kleinen Zwischenpausen, die mit einer typischen nordafrikanischen Musik untermalt werden, wieselt und wuselt es auf der Bühne und binnen kürzester Zeit ergibt sich ein vollkommen anderes Bühnenbild als noch im vorherigen Akt.



Ein Genuss ist das Ensemble: Premiere heißt normalerweise Nervosität und vielleicht auch noch der eine oder andere Holperer. Keine Spur gab es davon am Premierennachmittag von "5 Freunde für Salim". Die Schauspieler haben gespielt als wäre das ihr tägliches Geschäft und als wäre das zigste Aufführung. Vorne weg muss man einfach Sophia Kästle nennen, die durch ihre allgegenwärtige Präsenz als Salim natürlich den schwersten, weil umfangreichsten Part zu bewerkstelligen hatte. Das soll aber die Leistungen der anderen in keiner Weise schmälern.

Eine unfreiwillig lustige Pointe gab es beim Auftritt von Jaromir Biber als Abdallah. "Da ist ja der Opa!" hörte man eine Kinderstimme aus dem Dunkel des Zuschauerraums, was zu einer allgemeinen Erheiterung führte.

Weitere Aufführungen sind geplant für die Wochenenden 19./20., 26./27.11. sowie 3./4./ und 10./11.12 jeweils um 15:00. Eine Abendvorstellung um 19:00 gibt es am Mittwoch, 16.11. alle im Theatersaal im Haus der Begegnung.

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