Ein Stück Äthiopien in Pfaffenhofen – Almaz Böhm bedankt sich für die Spenden
(Pfaffenhofen, hr)Es war ein überragender Sieg – nicht für Pfaffenhofen, sondern für die Menschen Äthiopiens. Mehr als 20.000 Euro spendeten die Pfaffenhofener für „Menschen für Menschen“ im Rahmen der Städtewette und übertrafen die geforderte Summe um mehr als das Doppelte. „Wir sind glückliche Verlierer“, so Almaz Böhm, „denn wenn wir verlieren, gewinnen die Menschen in Äthiopien. Auch dank ihrer Hilfe können wir jetzt mit dem Bau der Anano Mitae Higher Primary School in Ostäthiopien beginnen.“
„Ich wette, dass nicht einmal ein Drittel der Zuschauer, die uns jetzt in Österreich, der Schweiz und der Bundesrepublik Deutschland zusehen, bereit ist, nur eine Mark für die hungernden Menschen in der Sahelzone zu spenden. Und diese Wette möchte ich gern verlieren“, wettete Karlheiz Böhm 1981 und so begann die unglaubliche Erfolgsgeschichte von „Menschen für Menschen“. Auch in diesem Jahr wetteten er und seine Frau Almaz wieder gegen zahlreiche Städte.
Sichtlich gerührt bedankte sich Almaz Böhm bei der Stadt Pfaffenhofen und Bürgermeister Thomas Herker.
Aus einer kleinen Idee ist eine riesen Bewegung geworden. „Wir haben bereits mehr als 4,5 Millionen Menschen in Äthiopien unterstützt“, berichtet Almaz Böhm. Dabei setzt die Organisation auf ein integriertes ländliches Entwicklungskonzept. „Wir bauen Schulen in Verbindung mit Infrastruktur“, so Böhm. „Denn die beste Schule wird nicht besucht, wenn die Kinder auf den Feldern arbeiten oder Wasser holen müssen.“
Aber Almaz Böhm war nicht nur nach Pfaffenhofen gekommen, um nur über ihre Erfolge zu berichten, nein, man wollte ein Stück Äthiopien, ein Stück Afrika, ein Stück Heimat einfangen und den Pfaffenhofener bringen. Einen bunten Abend hatten sich die Veranstalter ausgedacht, bei dem man nicht nur viel Wissenswertes über das Land am Horn von Afrika erfahren konnte, sondern bei dem man regelrecht in diese uns völlig fremde Kultur eintauchen konnte. Riechen, schmecken, hören und fühlen – Äthiopien mit allen Sinnen erfahren.
Von der Tänzerin Edom und dem Tänzer Temesson ließ man sich verzaubern. Dabei versprühten die beiden eine Lebensfreude, wie man sie nur selten findet. Überhaupt ist Äthiopien ein sehr gastfreundliches Land, berichtete Kathinka Marks, als sie auf eindrucksvolle Weise von ihrer Reise erzählte. Ein stückweit fühlt man sich dabei in der Zeit zurückversetzt, als auch bei uns noch nicht alles selbstverständlich war, und noch nicht jedes Haus Strom, Wasser und eine Zentralheizung hatte.
Etwas ganz Besonderes stellte die Kaffeezeremonie dar. Schon bevor man den Rathaussaal betrat, umfing einen ein außergewöhnlicher, aber dennoch herrlicher Duft. „Das sind die frisch gerösteten Kaffeebohnen“, erklärt Brham. „In meiner Heimat werden die Bohnen jedes Mal frisch geröstet, dann erst anschließend gemahlen und aufgegossen.“ Dabei steht nicht das Getränk, sondern vielmehr die Zeremonie an sich im Vordergrund. Doch nicht nur den traditionell zubereiteten Kaffee konnte man probieren, sondern auch“ Bengema Tedj“ einen Honigwein aus Äthopien. „Gesho macht ihn so einzigartig“, berichtet Almaz Böhm, dabei handelt es sich um ein Gewürz, das dem Wein ein wunderbar holziges Aroma verleiht.
Menschen die für andere Menschen einstehen, Solidarität zeigen und einfach, schnell und unbürokratisch helfen. Die Pfaffenhofener haben geholfen, und Äthiopien hat sich mit einem unvergesslichen Abend bei den Menschen bedankt. „Es gibt noch viel zu tun“, so Almaz Böhm, „aber gemeinsam kann man den Problemen begegnen und eine bessere Zukunft bauen. Lasst uns Menschen für Menschen sein.“
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