Flächennutzungsplan, oder wie weit darf Wolnzach wachsen?
(Wolnzach, hr)„Wenn es so viele K.O.-Kriterien gibt, dann wird es schwer, ganz schwer in Wolnzach noch zu bauen“, so Bürgermeister Jens Machold, und verwies gleich auf einen Berg Eingaben. Gemeinsam wolle man nun den Einsprüchen begegnen und so versuchen auch der Jugend Rechnung zu tragen, denn Bauland soll in Wolnzach bezahlbar bleiben.
Ist es in Wolnzach noch möglich ein Baugebiet auszuweisen? Diese Frage stellt man sich dieser Tage oft, denn die Gemeinde erreichte eine wahre Flut von Eingaben. Die ausgewiesenen Baugebiete seien zu groß. Die Zahl von 12.000 Einwohner zu optimistisch gerechnet. Kuppen und Höhenrücken dürfen nicht bebaut werden, aber auch gegen Tallagen gibt es Bedenken.
Es handelt sich um eine Vielzahl von Widersprüchen nicht nur von behördlicher Seite, auch viele Bürger sprechen sich gegen den neuen Flächennutzungsplan aus. So gibt es am Schöllacker rund 120 Anwohner, die gegen eine Erweiterung des Baugebietes Einspruch einlegen. Aber auch am Jägerberg formiert sich Widerstand. Wo soll, ja wo darf man in Wolnzach noch bauen?
Dabei liegt der Markt in einer sogenannten Boomregion rund um den Münchner Flughafen, so zumindest die aktuelle Bertelsmannstudie, und prognostiziert dem Markt bis 2025 ein Bevölkerungswachstum von etwa 5%. Wolnzach aber liegt nicht nur in einer Wachstumsregion, sondern ist verkehrstechnisch auch noch sehr gut angebunden. Somit ist der Markt eine Traumlage für viele junge Familien, die in der Region arbeiten, und nach bezahlbarem Bauland suchen. Dass es aber schon derzeit nicht mehr leicht ist, bezahlbares Bauland zu finden, davon konnte Bürgermeister Jens Machold selbst berichten, denn auch er hatte lange suchen müssen.
„Wollen wir es unseren Kindern auch in Zukunft ermöglichen hier in Wolnzach zu vernünftigen Preisen ein Grundstück zu erwerben“, diese Frage warf Bürgermeister Jens Machold in den Raum. Und die Antwort auf diese Frage könnte eindeutiger nicht ausfallen. „Es geht nun darum die Einsprüche im Detail zu prüfen, sorgfältig abzuwägen und objektive und valide Argumente für die einzelnen Gebiete vorzutragen“, so Machold weiter. Natürlich ist allen klar, dass man an dem einen oder anderen Punkt auch Zugeständnisse wird machen müssen, doch wie wichtig „bezahlbares Bauland“ in Wolnzach ist, das weiß auch jeder.
Letztlich, das ist aber auch allen bewusst, ein Flächennutzungsplan und ein daraus entwickelter Bebauungsplan, muss Rechtssicherheit bieten. „Wir wollen keine Vohburger Verhältnisse“, mahnte Bürgermeister Machold. Gemeinsam wird man sich also in den kommenden Wochen und Monaten ernsthaft mit jeder einzelnen Fläche auseinandersetzen müssen, abwägen und nach Argumenten suchen, um letztlich einen rechtssicheren Flächennutzungsplan zu erhalten.
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