2012 ist wieder Schäfflerzeit!
(Osseltshausen, pmt)Zum 15. Male werden die Osseltshauser Schäffler vom 08.01.2012 bis 20.02.2012 den weit über die Landesgrenzen bekannten und berühmten Schäfflertanz, der traditionsgemäß alle 7 Jahre getanzt wird, aufführen.
Dieser Tanz ist ein alter Zunfttanz der Schäffler (Fasslmacher, Böttcher, Büttner, Küfer), der, durch Sebastian Ismann und Thomas Wittmann 1900 zum ersten Mal in Osseltshausen einstudiert, in Form eines kunstvollen Reifentanzes dargeboten wird. Ismann und Wittmann hatten sich zuvor in München nach vielen Schwierigkeiten und Widerständen die „Lizenz“ erworben, den Tanz in Osseltshausen aufführen zu dürfen. Diese erhielten sie für 3 Taler, nachdem sie nachweisen konnten, den Originaltanz in München gelernt zu haben.
Die Kleidung der Schäffler ist die einstige Standeskleidung der Zunft, die bereits Gesellen im 18. Jahrhundert zu festlichen Anlässen getragen haben. Eine grüne Schlegelkappen mit weißen Flaumfedern, eine weinrote Jacken mit Silberknöpfen und schwarze Kniebundhosen mit einer gelben Schärpe um die Hüfte sind die Marken ihrer Tracht.
Die Tradition stammt der Überlieferung zufolge aus dem Jahre 1517, in dem Tausende von Menschen der Pest zum Opfer fielen. Um dem Grauen entgegenzutreten, führten die Schäffler in den verwaisten Straßen ihren Der Reigentanz auf, der eigentlich eine Münchner Attraktion ist, die ihren Ursprung in einem Ge¬lübde aus dem 16. Jahrhundert hat. Die damaligen Fasslmacher versprachen näm¬lich, diesen Tanz alle 7 Jahre aufzuführen, wenn die über die Stadt hereingebrochene Pest bald vorübergeht. Sie ging vorüber und seither tanzen die Schäffler alle sieben Jahre zur Faschingszeit ihren Reigen.
Begleitet wird die Gruppe von den mit schwarzem Gehrock, Zylinder und weißem Schal gekleideten Vorstandsmitglieder Adolf Penger, Johann Grünberger, Josef Petz jun., Alois Petz und Faltermeier Josef. der Marktkapelle Au/Hall.
Die komplizierte, von den Tanzleitern Josef Petz sen. und Johann Grünberger einstudierte Choreographie besteht aus sieben Figuren: Schlange, Kapelle, offene Laube, geschlossene Laube, Krone, Kreuz, Vierer, Achter und nach Beendigung des Tanzes der Reifenschwung.
Bei der letzten Figur, zum Höhepunkt des Tanzes, wird vom Oberschäffler ein bis zum Rand gefülltes Glas Schnaps, von dem kein Tropfen verlorengehen sollte, im Reifen geschwungen. Danach läßt er die Bewohner, die durch einen finanziellen Beitrag die Schäffler vor ihren Häusern tanzen lassen, mit einem Trinkspruch hochleben.
Anschließend trägt ein Fasslkasperl, der ein buntes Fleckengewand mit weißem Kragen trägt, in humorvoller Weise die Geschehnisse des Hauses und der Familie vor, auf deren Hof getanzt wird.
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