Christmas-Session mit Jerry Bergonzi
(Pfaffenhofen, ala)Die Pfaffenhofener Künstlerwerkstatt, uriger und weithin bekannter Jazzschuppen in Wacky Singers Schreinerei, war Samstagabend zur Christmas-Session bestens besucht. Kein Wunder. Ein Weltstar war angereist: Jerry Bergonzi aus den Staaten gab sich die Ehre - musikalisch eingebettet in ein wundervolles Quintett.
Der Ton macht die Musik. Und zwar der Erste. Wer von diesem fantastischen Konzert, beginnend mit eben diesem ersten Ton, nicht sofort mitgerissen wurde, hat irgendwas falsch gemacht. Ein brillanter Jerry Bergonzi am Sax ließ die Künstlerwerkstatt mit seinem genialen „Spielgefährten“ Johannes Enders - ebenso am Sax -, Tine Schneider am Flügel, Sean Pentland am Kontrabass und Werkstatt-Mitbegründer Sebastian Nay am Schlagzeug in die Sphären des Jazzhimmels gleiten. Unglaublich temporeich, Soli in außergewöhnlicher Intensität, Perfektion und Hingabe. Augen schließen war das Zauberwort des Abends.
Der vierundsechzigjährige Weltstar Bergonzi, ohne jegliche Starallüren und fast jugendlich im Auftreten, spielte mit Jazzgrößen rund um den Globus. Miles Davis, Quincy Jones (das legendäre Montreux-Album), Dave Liebmann oder Tom Harell. Um nur Einige zu nennen. In den Siebzigern hatte Jerry Bergonzi seinen internationalen Durchbruch zusammen mit Dave Brubeck. Die Hollywood Bowle, das Sydney Opera House oder die Carnegie Hall waren neben vielen anderen famosen Auftrittsorten seine Bühnen. Lehramt als Professor am New England Conservatory, Dozent von Meisterklassen u.a. am Konservatorium Paris, Australien, Schweden. Wow!
Der Gig in der Künstlerwerkstatt, dieser kleinen, liebenswerten Jazzlocation in der lebenswertesten Stadt der Welt 2011, war ein Schmankerl für alle Fans. Abzulesen an reichlich Applaus und Begeisterung. Wacky: hab Dank für das schöne Vorweihnachtsgeschenk.
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