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Konsens bei Flächennutzungsplan

(Wolnzach, lot)

Auf die Zielgerade eingebogen ist gestern im Gemeinderat die fünfte Änderung des Wolnzacher Flächennutzungsplanes. Nach der Veröffentlichung der letzten Fassung waren, wie es Bürgermeister Jens Machold formulierte, teilweise massive Einwände von Bürgern und ebenso teilweise massive Einwände von Behörden eingegangen, denen nun in intensiven Gesprächen und Diskussionen quer durch alle Fraktionen Rechnung getragen wurde – und die nun vorgestellte Fassung fand einhellige Zustimmung.

Eine gravierende Änderung gegenüber der vorhergehenden Fassung betrifft die Ausweisung südlich des bestehenden Wohngebiets „Schöllacker“. Die von Bürgern und Landratsamt nicht akzeptierte geplante Größe wird auf ca. 30% in Richtung Westen reduziert. Reduziert auf 1 ha wird auch das Gebiet zwischen Jägerberg und Reichental. Das Gebiet zwischen Bahnlinie und Wendenstraße, zum Teil als Mischgebiet vorgesehen, wird Wohngebiet; allerdings soll die Bebauung mit einer Bauzeile nach dem offenen Graben enden, die restliche nördliche Fläche wird als Grünfläche ausgewiesen.

Am Bereich an der Hochstatt wird weiterhin festgehalten, während die Ausweisung eines weiteren Gewerbegebiets in Richtung Geroldshausen entfällt, auch deswegen, weil mindestens ein Grundbesitzer nicht mitgezogen hatte. In Geroldshausen wird als Ersatz für die ursprüngliche Planung „Schönblick“ (östlich) der Bereich zwischen Schönblick und Friedhof neu aufgenommen; die kleine Fläche beim Siegelhof entfällt komplett. In Gosseltshausen bleibt der Bereich an der Burgstallerstraße; die Gewerbegebietsausweisung in Königsfeld ist noch abhängig von der Klärung der Zufahrtsregelung. Auch die Flächen in Starzhausen werden reduziert; im westlichen Niederlauterbach wird zur Ortsabrundung eine Fläche von ca. 1000 m² neu aufgenommen, ebenso wie in Oberlauterbach eine Fläche von ca. 2400 m² an der Weinstraße.

Bürgermeister Machold betonte noch einmal, dass die Marktgemeinde dieses Bauland brauche, mit der nun vorgelegten Überarbeitung des Flächennutzungsplans aber auch ein Signal geben möchte, dass man auf Einwände konstruktiv reagiere.

GR Matthias Boeck gab noch einen kurzen Einblick in seine mathematischen Kompetenzen, als er die Gesamtfläche von ca. 17,5 ha auf etwa 300 bis 350 Häuser aufteilte und bei einer Belegung mit durchschnittlich drei Personen für die nächsten 10 bis 15 Jahre einen Bevölkerungszuwachs um ca. 1000 Einwohner errechnete: „Ist das realistisch?“ Planer Georg Fuchs relativierte das Rechenergebnis, denn in den Flächen seien auch Grünflächen etc. enthalten, und ging von etwa 700 Einwohnern zusätzlich aus. GR Boeck ritt sofort in die andere Richtung und postulierte, dass Wolnzach, um seine Kraft dauerhaft zu erhalten, auf mindestens 14000, wenn nicht auf 15000 Einwohner wachsen müsse.

„Ich denke“, brachte es Bürgermeister Machold nun auf den Punkt, „wir sollten auf jeden Fall jetzt damit anfangen und dieses Projekt, an dem wir seit acht Jahren arbeiten, unter Dach und Fach bringen“. Auch wenn er „gerne mehr gesehen“ hätte, plädierte GR Karl Straub ebenfalls dafür, abzuschließen, denn bekanntlich wollen Menschen, auch zuzugswillige Fachkräfte, nicht auf Flächennutzungsplänen wohnen, sondern in Häusern.

Der vorgelegten Änderung des Flächennutzungsplans stimmten alle Gemeinderatsmitglieder zu.

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