Lärmschutz an der A9: Das Maß ist erreicht
(Schweitenkirchen, hr)Anscheinend muss man in Schweitenkirchen wirklich den Rechtsweg in Sachen Lärmschutz beschreiten, denn ein Kompromissvorschlag der oberen Baubehörde wurde in Berlin ebenso verworfen, wie ein Antrag auf Einführung einer Geschwindigkeitsbegrenzung vom bayrischen Innenminister Joachim Herrmann. Der Unmut seitens der Bevölkerung ist vor allem wegen den Dauerlärm der LWKs ist mittlerweile schon enorm.
Warum gibt es auf dem Streckenabschnitt Schweitenkirchen keine Geschwindigkeitsbegrenzung, diese Frage stellen sich immer mehr Menschen. Eine einleuchtende Antwort weiß auch Bürgermeister Albert Vogler nicht: „Überall auf der A9 zwischen München und Ingolstadt gibt es ein Tempolimit, nur Schweitenkirchen direkt an der Autobahn wurde hier ausgespart.“ Besonders verwunderlich ist das auch deswegen, weil das Verkehrsaufkommen in den letzen Jahren kontinuierlich gestiegen ist.
Auch in Sachen Lärmschutz tut sich im Moment reichlich wenig. Zwar gab es einen guten und akzeptablen Kompromissvorschlag von der oberen Baubehörde. Doch dieser wurde, wie es hieß, von Berlin aus Kostengründen abgelehnt. So befürchtet man jetzt in der kleinen Gemeinde an der A9, dass lediglich die Standspur ausgebaut wird, um den Verkehr in Stoßzeiten vierspurig laufen lassen zu können. „Dies kann nicht im Sinne unserer Gemeinde sein“, so Albert Vogler, da eine solche Ertüchtigung nicht zwingend einen Lärmschutz vorsieht.
Es herrscht in Schweitenkirchen nicht nur Unverständnis über die Bundes- und Landespolitik, nein viel mehr macht sich langsam auch Wut breit. An einzelnen Stellen wurde tagsüber eine Lärmbelastung von 70db gemessen und auch nachts ist die Autobahn nicht zu überhören.
Es gäbe verschiedene Lösungen, die zu einer deutlichen Lärmreduzierung führen würden. „Doch derzeit muss man leider sagen, dass ein Kompromiss gescheitert ist“, so Albert Vogler, der dem Ministerpräsident noch einmal in einem persönlichen Brief die Lage geschildert hat.
Aber auch wenn man sich vom Ministerpräsident hier ein Eingreifen in Sachen Lärmschutz erhofft, ist man in Schweitenkirchen froh, die entsprechende Klage nicht zurückgezogen zu haben. So herrscht in der kleinen Gemeinde auch durchaus Zuversicht, dass sich etwas tut in Sachen Lärmschutz, sei es nun auf dem Rechtsweg, oder eben durch die Intervention des bayrischen Ministerpräsidenten.
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