Gemeinderat: Kartmann präsentiert "TEZ" und "TGW"
(Wolnzach, lt) Alle Fraktionen zeigen sich begeistert. Neu: Das Gründerzentrum Wolnzach: Einstimmige Befürwortung ist im Wolnzacher Gemeinderat keine Seltenheit. Dass das Gremium begeisterte Zustimmung zu einem Projekt zeigt, konnte der Zuhörer in der letzten Sitzung am 27. September erleben, als Roland Kartmann für seine Firmengruppe die Vorstellungen über das zu errichtende Technologie- und Entwicklungszentrum (TEZ) mit integriertem Technologie- und Gründerzentrum Wolnzach (TGW) in einem - wie es Bürgermeister Schäch formulierte - "professionellen" Vortrag an die Ostwand des Sitzungssaales projizierte. Im Vergleich dazu verlor der Tagesordnungspunkt "Erlebnis-Park Holledau", den das Initiativ-Team "Bavarian World" mit Erlebnis- und Kulturhallen, Freilichtbühne und Outdoor-Park bei Bruckbach errichten möchte, ein bisschen an Bedeutung.
Auf jeden Fall befürwortete der Gemeinderat die Einleitung des Raumordnungsverfahrens für die Errichtung desselben einstimmig. Nachdem Roland Kartmann seinen Vortrag über die künftige Gestaltung des Barthhallengeländes beendet hatte, ergriff als Erster 2. Bürgermeister Jens Machold das Wort und drückte seine Begeisterung aus: "Der Standort ist gut gewählt, und das geplante Gründerzentrum könnte wieder die Lust wecken auf Selbstständigkeit." Der Fraktionssprecher der Freien Wähler, Martin Stockmaier, lobte Roland Kartmann als Mann der klaren Worte: "Ich freue mich, dass Ihre Familie sich rantraut und wünsche viel Glück für ihr Vorhaben."
Für die SPD bemerkte Renate Nosko, ihre Fraktion hätte die Idee von Anfang an unterstützt: "Wenn man eine Teilfläche noch als ?grüne Lunge' gestaltet, könnte das Projekt ein Schmuckstück für den Ortskern werden". Auch Bürgermeister Schäch lobte Kartmanns Projekt und bezeichnete das geplante Gründerzentrum als "Tüpfelchen auf dem i".
Mehr Raum in Roland Kartmanns Vorstellung nahm das TEZ ein, das die Familie Kartmann auf einer ca. 1500 m² großen Teilfläche des Barthhallengeländes bauen möchte, um neue Räume für ihre 49 Mitarbeiter zu schaffen. Die zukünftige Gestalt der Gebäude wird von einem vierstöckigen "Turm" mit ca. 14 Meter Höhe bestimmt, der am südwestlichen Teil des Grundstücks zu Hopfenstraße und Post hin entstehen soll. Ein lang gezogenes dreistöckiges Gebäude schließt sich Richtung Schlosshof an den Turm an.
Die ca. 1400 m² Nutzfläche werden hauptsächlich von Mitarbeitern der Firma Kartmann genutzt, die sich vorrangig und kundenorientiert mit digitaler Produktentwicklung und Simulation im Fahrzeugtechnik- und Aerospace-Bereich beschäftigt. In den Etagen werden natürlich Büros entstehen, doch sei auch möglich, einen Teil der Flächen als Wohnungen vor allem für Mitarbeiter zu verwenden.
Ein Teil der Räume könnte, so Roland Kartmann, für ein Technologie- und Gründerzentrum zur Verfügung gestellt werden, das er gerne in das TEZ integrieren würde. Die Räume sollen von der Gemeinde angemietet und dann jungen, innovativen Existenzgründern zu günstigen Konditionen überlassen werden. Der Wettbewerb um attraktive Standorte und innovative Ideen sei voll im Gange, und mit diesem TGW könnte Wolnzach "wieder einmal Schrittmacher im Landkreis sein". Das TGW diene als Basis für weitere Entwicklung, habe als Ziel die regionale Fokussierung und würde auch den Ortskern wieder beleben. Ca. 400 m² könnte der Markt mieten und sie als Büro oder Labor, Werkstatt oder Studio bereit halten. Das TEZ würde das TGW durch einen gemeinsamen Empfang und durch das Sekretariat unterstützen, dazu könne es auch den Telefonservice bieten und die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit übernehmen. Ebenso könne von den Unternehmensgründern das geplante Bistro im Erdgeschoss des Turms in Anspruch genommen werden.
Risiko sei, dass es im Wolnzacher Umfeld zu wenig mutige Unternehmerpersönlicheiten gibt, oder dass zu wenig Unternehmer nach Wolnzach wollen. Roland Kartmann gab sich zum Ende seiner Vorstellung zuversichtlich: "Ich glaube, dass die positiven Seiten überwiegen", und wünschte sich einen Umzug bis Ende 2008. Zu diesem Zeitpunkt plane die Familie Kartmann den Umzug aus den Büros an der Auenstraße, nun stehe offen, ob nach Ingolstadt, Manching oder an den Volksfestplatz in Wolnzach.
Die breite Begeisterung unter den Gemeinderäten gab die Antwort: Wolnzach wird dem favorisierten Umzugsziel "Barthhallengelände" keine Steine in den Weg legen. Roland Kartmanns Präsentation seiner Pläne für das TEZ erhielt - ein eher seltenes Ereignis im Gemeinderat - klatschend und klopfend Applaus.
In der anschließenden nichtöffentlichen Sitzung wurden noch weitere Details, speziell die Preisverhandlungen betreffend, besprochen. Das vorgeschlagene Technologie- und Gründerzentrum Wolnzach, dem Roland Kartmann in seiner Präsentation mit "www.TGW-Wolnzach.de" schon einen Vorschlag für eine Internet-Adresse geliefert hat, wird in der nächsten Gemeinderatssitzung zur weiteren Diskussion auf der Tagesordnung stehen.
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