Eine "Schulkantate" begeistert Rohrbach
(Rohrbach, rs)Ein Musical von Andrew Lloyd Webber in Rohrbach - mit über 200 Darstellern, Tänzern und Musikern - in Szene gesetzt wie auf einer Weltbühne. Glauben Sie nicht? Dann hätten Sie am Freitag oder Samstag in die Turmberghalle nach Rohrbach gehen sollen. "Joseph" hatte dort am Freitagabend Premiere und gibt (leider) einen Tag später schon wieder seine Abschiedsvorstellung. Über 550 Zuschauer je Vorstellung waren begeistert von der Inszenierung, Choreographie, Musik, den Kostümen und von allen Künstlern auf der Bühne.
Ein "hochkarätiges Klangerlebnis" erwarte Rohrbach, voll an "ohrwurmträchtigen Melodien". So die Grußworte von Barbara Mex, Vorsitzende des Mehrklang Förderkreises Musik und Martin Pause, Inhaber des Realtime Musikstudios in Rohrbach im Programmheft zum Musical "Joseph and the Amazing Technicolor Dreamcoat". Und nichts davon ist übertrieben. Es ist schon immer wieder beeindruckend, was man mit Begeisterung, Engagement und Einsatz auf die Beine stellen kann.
Über 200 Akteure auf der Bühne, in den beiden Chören und im Orchester, dazu die vielen Helfer im Hintergrund, das muss erst einmal zu einem Ganzen zusammengefügt werden. Unter der Gesamtleitung von Martin Pause kann man aus voller Überzeugung konstatieren: diese Aufführung ist gelungen.
Man muss sich einmal vorstellen, was es bedeutet, die Tänzerinnen des Tanzstudios Saphira, Sängerinnen und Sänger aus 5 verschiedenen Chören, Musiker unterschiedlichster Couleur und Herkunft sowie Protagonisten diversester Engagements so unter einen Hut zu bringen, dass eine derart komplexe Aufführung bis ins letzte Detail klappt. Chapeau!
"Joseph and the Amazing Technicolor Dreamcoat" ist ein Frühwerk des Musical-Erfolgsduos Tim Rice und Andrew Lloyd Webber. Ursprünglich als Schulkantate anlässlich eines Abschlussfestes für nur eine halbe Stunde konzipiert, entwickelt es sich zu einem abendfüllenden Musical. In Rohrbach wurde es in der englischen Originalfassung aufgeführt. Die Geschichte spielt in Kanaan und Ägypten zur Zeit des Alten Testaments. Auf der Bühne ist jedoch auch die Gegenwart immer präsent und zwar einerseits in Person der Erzählerin (Karolin Blumenstengel) sowie der projizierten Bühnenbilder und der Musik. Auch wenn an dieser Stelle Florian Märten als Joseph namentlich genannt wird, so geht doch ein Lob für die Gesamtleistung an das ganze Ensemble.
Das einzig Negative nach dem Premierenabend ist, dass diese Aufführung nach diesem Wochenende bereits schon wieder der Vergangenheit angehört. EIN Kulturhighlight des Jahres 2012 bleibt es aber in jedem Fall, das kann man auch zu diesem frühen Zeitpunkt des Jahres schon festhalten.
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