Gezitherte Diamanten beim „Demokrator“
Singen kann er, der SPD-Kreisvorsitzende Markus Käser, der zum „Demokrator-Starkbieranstich“ in den Müllerbräu eingeladen hatte, doch er spielte nicht die Hauptrolle: Die hatte der Zither-Manä inne, der den Saal spätestens mit der Blues-Harp zum Toben brachte, wenn einen nicht bereits sein faszinierendes Zitherspiel begeistert hatte.
Von Rock bis Mozart reicht das Repertoire des bayerischen Vollblutmusikers, der nicht nur den alten Blueser John Lee Hooker auf der Zither drauf hat, sondern sogar die legendäre Band Pink Floyd mit „Shine on you crazy diamond“ genial rezit(h)ierte. Weitere Diamanten an diesem Abend waren neben den professionellen „Holledauer Bifescheißern“ noch Markus Käser, der mit ein paar Fredl-Fesl-, Ringsgwandl- und Hans-Söllner-Liedern ein Auftrittsversprechen einlöste und sein musikalisches und vor allem stimmliches Potential präsentierte, und natürlich der „Demokrator“: dunkel, süffig und stark.
Dass Julia Spitzenberger, die Wirtin, beim Anzapfen zeigte, dass sie noch ein bisschen üben muss, kratzte an der tollen Stimmung im Saal überhaupt nicht, die Hopfenkönigin Veronika half beim Ausschenken, und das Publikum genoss nicht nur die musikalischen und flüssigen Köstlichkeiten, sondern auch den feinen Braten vom Bio-Schwein.
Kurzum: Sauber eigschenkt, SPD, alles hat gepasst. Nur ein bisschen wenig modisch-fesche Lederhosenträger waren da, und die Frage nach dem Warum löste sich spätestens nach der dritten – oder war’s schon die vierte? – Halbe Demokrator: Aus dem Spiegel im Toiletten-Wagerl draußen vor der Tür fragte mich ein haariger Wuschelkopf in Jeanstracht und mit rotem Schal: „Hä, wo host etz du dei Ledahosn?“ Und in meinem Hinterkopf flüsterte entschuldigend eine Stimme: „Die ist mit meinem Friseur aufs Dorfdeppentreffen nach Buxtehude gefahren“. Gut, dass wir hier geblieben sind.
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