Wie´s früher war…Die Weimarer Republik
(Abensberg, fba/pmt)
Am Samstag, den 31.März, um 14:30 Uhr lädt das Stadtmuseum Abensberg wieder alle Interessierten zu „Wies früher war…“ in das Foyer des Herzogskasten ein. Dieses Mal steht eines der spannendsten Kapitel der deutschen Geschichte auf der Tagesordnung: Die Zeit der Weimarer Republik.
Die Zeit der Weimarer Republik war in mehrfacher Hinsicht historisch hoch bedeutsam. Ausgehend von der, von vielen als unehrenhaft empfundenen Niederlage im 1. Weltkrieg und der kommunistischen Münchner Räterepublik bis hin zur Zerstörung der ersten deutschen Demokratie durch die Nationalsozialisten drängen sich in diesem kaum mehr als 14 Jahre umfassenden Zeitraum eine große Zahl weltpolitisch bedeutsamer Ereignisse aneinander. Neben der politischen Bühne prägten die Goldenen Zwanziger, eine Phase des wirtschaftlichen Aufschwungs zwischen 1924 und 1929 und das katastrophale Platzen der Spekulationsblase am Schwarzen Donnerstag 1929, nachhaltig die Menschen.
Auch Abensberg war in der Zwischenkriegszeit geprägt durch große Gegensätze. Einerseits wurden einige herausragende Bauprojekte realisiert, etwa 1924 der Bau des Vermessungsamtes in der Bahnhofsstraße, 1927 der Bau der evangelischen Kirche oder 1928 der Bau der Wasserleitung. Andererseits hatte nach der Weltwirtschaftskrise der Stadt derartige Finanzprobleme, dass selbst gebrauchte Briefkuverts aufgeschnitten, gewendet und erneut verwendet werden mussten.
Obwohl Abensberg gedanklich in dieser Zeit noch fest in der hierarchischen Gesellschaftsordnung des 19. Jahrhunderts verwurzelt war, hielt gleichzeitig auch in der Hallertau der Fortschritt des 20. Jahrhunderts, mit allem Licht und Schatten, Einzug. Auch wenn sich der eine oder andere Abensberger nur langsam an die Straßennamen und Hausnummern, welche kurz vor dem 1. Weltkrieg, 1913 eingeführt worden waren, gewöhnte, so waren doch die Zeichen des Wandels unverkennbar. So wurde etwa 1919 die erste Fußballmannschaft gegründet. Nicht zuletzt als Reaktion auf den wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Wandels wurde etwa 1926 der Abensberger Heimatverein gegründet. Dessen Gründer Franz Xaver Osterrieder (1869 - 1949), heute ein wenig im Schatten seines Bruders stehend, verkörpert die Gegensätze dieser Zeit. Einerseits durchaus weltoffen, schrieb er 1938 über den Expressionismus: "Seit 1933 können diese Auswüchse der Kunst, wenigstens in Deutschland, als erledigt gelten."
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