„FreiePrivatZone“ schenkt Asyl und Musik
(Pfaffenhofen, ala/mmm)Die FreiePrivatZone in der Türltorstr. 26a wurde zur FreienAsylZone. Acht Asylsuchende, sechs aus der Demokratischen Republik Kongo (ehemals Zaire) und zwei aus Afghanistan sorgten für einen außergewöhnlichen, informativen - aber auch surrealen Abend. Begeisternd und lebendig. Wie üblich bei Manfred“Mensch“Mayer.
Stevie Massamba & Friends gaben ein Konzert für Trommeln und Asyl & Interkulturellen Dialog. Stevie an der TamTam-Trommel, im zweiten Teil mit Jeremias Trapp ein spontanes und kongeniales Duo bildend, gab einen unwiderstehlichen mitreißenden Drive und Rhythmus vor. Caleb sang traditionelle kongolesische Lieder und Eigenkompositionen und legte mit Landris, Yannick und Germaine zusammen Tänze auf das Parkett, dass einem schon vom Zusehen heiß wurde. Die Dialogrunde gab erschütternde Einblicke in die von Dauerkrieg geplagten Länder. Die Asylanten berichteten von am eigenen Leib erfahrener Gewalt, Enteignung, Vertreibung, Vergewaltigung. All diese traumatischen Erlebnisse und keinerlei Aussicht auf Sicherheit für Leib und Leben in der Zukunft zwangen die Asylanten, ihr Heimatland zu verlassen.
Den Kriegswirren entronnen, sind sie nun auf Umwegen in Schweitenkirchen gelandet. Wie auch deren 2. Bürgermeisterin Gabi Kaindl der Runde bestätigte, mit offenen Armen. Die grundsätzliche Akzeptanz und Aufnahme in diesem unserem Gastgeberland ist die Voraussetzung, dass diese Flüchtlinge nicht noch weitere Traumata erleiden, nämlich hervorgerufen durch die unerträglich lange Bearbeitungsdauer ihres Asylantrages – es gibt Fälle da dauert es über 10 Jahre! – oder durch Ablehnung und Abschiebung. Alex Watson, Can Meilinger und Manfred“Mensch“Mayer von der FreienPrivatZone gewährten auf diese Situation anspielend kurzerhand den Flüchtlingen Asyl und überreichten ein entsprechendes Papier in dem stand: „Wir gewähren Schutz vor Gefahr und Verfolgung und befürworten und unterstützen die Einbürgerung."
Wer in Dialog mit Flüchtlingen tritt, dem wird bewusst, in welch privilegierter Parallelwelt er eigentlich lebt, die auch noch sehr „effizient“ Kriegsschauplätze aus der Berichterstattung ausblendet, weil diese wohl gerade wirtschafts- und machtpolitisch nicht auf der Agenda stehen. Die Annahme des Menschen in seiner Unversehrtheit und Würde gilt es – gerade auch im Asylrecht - wieder in den Mittelpunkt zu stellen. Interkulturelle Dialoge, das hat dieser tief berührende Dialog in Wort und Musik an diesem Abend wieder gezeigt, bringen das zum Vorschein, was uns alle verbindet und das Leben lebenswert macht: Lebensfreude! Jeder Trommelschlag auf dem TamTam brachte das zu Gehör!
Was für ein toller Abend! Auch wie vor ein paar Tagen beim Konzert von GRIGOLI waren die Gäste in Manfred"Mensch"Mayers "FreierPrivatZone" hellauf begeistert. Ebenso von den Breitner-Brezn:
Hier der Bericht über das vorangegangene Konzert:
Großartige GRIGOLI!
StraßenSchuhFreiePrivatZone öffnete für ein Konzert mit GRIGOLI wieder sein TürlTor 26a. GRIGOLI, Georg „GRIG“ Brandmeier und OLI Müller, das ist – im besten Sinne der Begriffe – zugleich ein Gitarren- und Liedermacher-Duo. Sie bringen ausschließlich Eigenkompositionen und eigene meist deutsche, aber auch bayerische, Texte zu Gehör.
Das Konzert in der FreienPrivatZone war großartig! Die Songs von GRIGOLI sind selbstbewusst, intelligent und zugleich wohltuend bescheiden. Sie singen von Giganten, kleinen und großen Walen, zwei Konsonanten, vom Sandler, von Max Schlaubär und von Frau Dr. Ralli. GRIGOLI stimmen auf angenehme und unaufdringliche Art und Weise nachdenklich, z. B. mit Textzeilen wie „Ich muss gar nicht zaubern können“, „In einem kleinen Schuhkarton läuft die Vergangenheit vor uns davon“, „Sie wollen das Glück nicht verstehen“, „Auf einer Reise, die man Leben nennt“. Die ganze Setlist lang spielen sie melodisch, kritisch, interessant. Ganz für FeinschmeckerInnen!
Dass sie nicht nach dem großen Geld streben – „Großes Geld ist nicht mein Ding“ – passt natürlich sehr gut zu der Tatsache - und macht ihren Auftritt noch sympathischer, dass sie akzeptieren, dass das Euro-Geld aus dem Hut, der obligatorisch für die Künstler umgeht, in das gemeinwohlorientierte Regionalgeld HALLERTAUER umgewandelt wird. Fazit: GRIGOLI verströmen durch ihr Spiel und ihren Gesang positives Lebensgefühl. Das macht Lust auf mehr!
Mehr gibt es auf alle Fälle in der FreienPrivatZone. So sind weitere Events quer durch die Sparten Weltmusik, Kabarett, Poetry Slam, Klassik, Asyl und weitere Singer/Songwriter in Planung. Die Termine werden rechtzeitig bekanntgegeben. Also aufgepasst! Und: Eine gute Zeit bis dahin!
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