Gute Arbeit: Menschlich- Sozial- Gerecht
(Pfaffenhofen, rs)Die Arbeits- und Lebensbedingungen haben sich für die große Mehrheit der im Erwerbsleben stehenden oder der durch Arbeitslosigkeit ausgegrenzten Menschen in den letzten Jahren erheblich verschlechtert. Auf diese Situation, die im Grunde genommen fast jeden in der Gesellschaft treffen kann, macht eine Ausstellung der KAB - Katholische Arbeitnehmerbewegung - aufmerksam, die am Freitagabend im Haus der Begegnung eröffnet wurde.
v.l.n.r: Christine Rist, Thomas Herker, Florian Erdle, Peter Ziegler
Arbeit als wesentlicher Bestandteil menschlichen Lebens ist viel mehr als reiner Broterwerb. Was macht "gute Arbeit" aus? Mindestens - so die hauptsächlichen Antworten im Rahmen einer durchgeführten Umfrage des Starnberger Inifes Instituts - ein festes und verlässliches Einkommen, ein sicherer Arbeitsplatz und ein unbefristetes Arbeitsverhältnis.
Da jeder Arbeitnehmer aber auch immer einen Teil seiner Persönlichkeit in die Arbeit einbringt, möchte man dort in gleichem Maße als Mensch wahrgenommen werden. Arbeit soll Spaß machen, sinnvoll, vielseitig und abwechslungsreich sowie in keinem Fall gesundheitsschädlich sein.
Zur Ausstellungseröffnung war die lokalpolitische Prominenz ins Haus der Begegnung gekommen. Nach der Begrüßung durch die Organisatorin Christine Rist gab es Grußworte von Franz Schmuttermayr als Vertreter des Landrats und von Bürgermeister Thomas Herker, der sich beispielsweise ausdrücklich gegen sonntägliche Öffnungszeiten aussprach, "außer an den 4 Dultsonntagen!".
Nach einem Exkurs durch den Stadtjuristen Florian Erdle ("Ausgerechnet ein Beamter soll hier etwas zum Thema Arbeit sagen."), der die überaus ernsthaften Themen der Ausstellung gewohnt humorvoll beleuchtete, gab der Augsburger Diözesansekretär Peter Ziegler einen Einblick in die gesellschaft-übergreifenden Zusammenhänge der heutigen Arbeitssituationen. Die Wechselwirkungen zwischen ökologischen, ökonomischen und sozialen Aspekten zeige sich beispielsweise an den langen Wegen zur Arbeit (bis zu 2 Stunden einfache Fahrt sei in der Einschätzung der Bundesagentur für Arbeit zumutbar) oder den steigenden Gesundheitskosten durch arbeitsbedingte Krankheiten (offensichtlich durch zunehmende Stresssymptome und die aufkommende Volkskrankheit Burnout).
Die Ausstellung im Pfaffenhofener Haus der Begegnung dauert bis zum 22. April 2012 und ist Montag bis Freitag von 9:00 bis 12:00 Uhr und von 13:30 bis 16:30 Uhr geöffnet. An den Wochenenden sind die Öffnungszeiten 10:00 bis 18:00 Uhr.
Kommentare
Einen Kommentar schreiben
Sie müssen sich anmelden, um Kommentare hinzuzufügen.