„Arabstraktionen“: Noureddine Chaters kalligraphische Kreation
(Wolnzach, lot)Der nordafrikanische Frühling stand Pate bei der Vernissage der Ausstellung von Noureddine Chater, während sich das bayerische Frühjahr mit bescheidenen Temperaturen zurückhielt – nicht jedoch die Gäste, die so zahlreich wie gewohnt ins Deutsche Hopfenmuseum strömten, um einen außergewöhnlichen Künstler zu begrüßen.
Noureddine Chater lebt und arbeitet als Maler und Kunstlehrer in Marrakesch (Marokko). In die Hallertau kam er auf Initiative des Medienhauses Kastner, dessen Chef Eduard Kastner als Schirmherrin der Veranstaltung die marokkanische Honorarkonsulin und Bayerische Landtagsabgeordnete, Prof. Ursula Männle, gewinnen konnte. Nach Wolnzach hatte Noureddine Chater eine Auswahl seiner Gemälde mitgebracht, die sich kalligraphisch mit den arabischen Schriftzeichen auseinandersetzen. „Das Wesentliche der Kunst“, postuliert Noureddine Chater, „liegt in Buchstaben und Zeichen“, und deshalb widmet er seine kreative Virtuosität dieser quasi doppelten Abstraktion: Er entnimmt die arabischen Zeichen ihrem literarischen Zusammenhang und fügt sie in seinen malerischen Kontext; gleichsam begleitend entfalten sich dadurch die tiefgründigen Traditionen des arabischen Lebensraums mit dem Elan des 21. Jahrhunderts, der durch die kalligraphisch perfekte Gestaltung definiert wird und somit nicht ins Unkontrollierte ausufern kann.
Die Besucher der Vernissage zeigten sich beeindruckt, begeistert von Noureddine Chaters Exponaten, und als Tüpfelchen auf dem I der Kunst durfte ein köstliches arabisches Büffet, arrangiert vom Münchener Restaurant „Sahara City“ und der Familie Sahin (Muck's), nicht fehlen. Die Gruppe „Orient Orient“ begleitete den Abend musikalisch mit arabischem Folk-Jazz und die junge Bauchtänzerin Semira Saabet verzauberte mit dem Tribal-Fusion-Tanz „La Révolutionaire“. Auch die Lagebeschreibung der Staaten des nordafrikanischen Frühling durch Konsulin Prof. Männle und dem Gastgeber nahm einen angemessenen Raum ein. Als der Künstler selbst zum Publikum sprach (Übersetzung aus dem Französischen durch Nathalie Ponsot), wurde um so mehr die neue Generation erlebbar, die prowestlich denkt und zu den Grundrechten steht. Der Künstler wurde als sehr sympathisch wahrgenommen. Die Zeit der Partnerschaften mit den nordafrikanischen Staaten kann beginnen. Mit Noreddine Chater hat Wolnzach einen ersten Schritt unternommen.
Die Ausstellung kann zu den üblichen Öffnungszeiten des Deutschen Hopfenmuseums besichtigt werden.
Video
Kommentare
Einen Kommentar schreiben
Sie müssen sich anmelden, um Kommentare hinzuzufügen.