Der Blick des Filmemachers auf ein Kriegsverbrechen in der Hallertau
(Egg/Wolnzach, asp)Bild: Eine Scene aus dem Film "Abschuss", Regie: Siebler.
Am 13. Juni 1944 stürzt ein amerikanischer Bomber nahe Sillertshausen im Landkreis Freising ab. Die meisten Mitglieder der zehnköpfiger Besatzung können sich zunächst mit dem Fallschirm retten. Doch in kurzer Zeit werden drei Amerikaner von fanatischen Angehörigen der NSDAP-Kreisleitung Freising auf brutale Art und Weise ermordet. Dieses Verbrechen hat den jungen Filmemacher Marcus Siebler nicht ruhen lassen. Drei selbstproduzierte Filmbeiträge widmen sich dem Thema. Freitagabend wurden sie im Gasthof Siebler in Egg in Anwesenheit des Autors gezeigt. Etwa achtzig Besucher hatten den Weg dorthin gefunden.
Als Auftakt zeigte der Regisseur seine zwei Kurzfilme, „Abschuss“- ein Spielfilm zum Thema Denkmal für Opfer des Nationalsozialismus, und „13,5“- Interviews mit Zeitzeugen, die den Dokumentarfilm „13. Juni 1944“ kommentieren.
Die Dokumentation „13. Juni 1944“ ist das Ergebnis einer zweijährigen Recherche, bei der die amerikanische Besatzung erstmals identifiziert und ein dritter Mordfall aufgedeckt wurde.
Einige Zeitzeugen und Kriegsveteranen befanden sich im Publikum, auch die Enkelin eines Amerikaners, der sein Leben ebenfalls als Mitglied einer Bomberbesatzung in Deutschland verlor.
Die Präsentation von Sieblers Filmen fand auf eine Einladung der – mit dem Filmemacher nicht verwandten - Gasthaus-Familie Siebler hin statt, die einen Beitrag zur Erforschung der Geschichte der Hallertau unterstützen wollte.
Die nächsten Vorführungen finden im Freisinger „Cineplex“ statt: am Freitag, den 4. Mai 2012, um 20 Uhr und am 5. Mai um 18 Uhr.
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