Die Burgstaller und ihr pfeifender Zug
(Wolnzach, hr)Diese P-Signale sind den Burgstallern schon seit längerem ein Dorn im Auge.
Es pfeift in Burgstall bis zu achtmal und zum Teil ziemlich laut, denn jedes Mal, wenn sich der Zug der Firma Altmann einem unbeschranktem Bahnübergang nähert, ist der Lokführer verpflichtet, auf die Hupe zu drücken. Eine absolut unbefriedigende Situation, meinen die Einwohner.
Ein bis zweimal pro Tag rollt noch ein Zug von der Firma Altmann zum nahegelegen Bahnhof in Rohrbach. Die Bahnstrecke führt von Wolnzach über Gosseltshausen vorbei an Burgstall nach Rohrbach und ist größtenteils unbeschrankt. Da nun die Fahrten entweder in den frühen Morgenstunden oder spät nachts stattfinden, ist es für die Anwohner schon eine enorme Belastung.
„Kann man hier nicht ein generelles Nachtfahrverbot verhängen“, so eine Forderung auf der gestrigen Bürgerversammlung, für die Bürgermeister Jens Machold durchaus Verständnis zeigte. „Ein solches Verbot ist nicht möglich“, so der Bürgermeister, „denn die Bahnstrecke ist „exterritoriales Gebiet“.“ Im Klartext die Deutsche Bahn bestimmt, wann Züge fahren dürfen, und auch die in Wolnzach ansässige Firma Altmann muss sich an diese Vorgaben halten.
„Wir stehen mit der Firma Altmann in ständigem Kontakt, damit die Lärmbelästigung so gering wie möglich gehalten werden kann“, so Jens Machold weiter. Dennoch, die Vorschriften sind klar, an ungesicherten Bahnübergängen muss der Lokführer hupen. Blinkanlangen stellen hier keine Alternative dar. Zum einen belaufen sich die Kosten für eine solche Anlage auf rund eine halbe Million Euro. Hiervon müsste die Kommune die Hälfte tragen. Die Bahn jedoch würde dieser auf Grund des niedrigen Verkehrsaufkommens nicht zustimmen.
Direkt an ein Wohngebiet grenzend verläuft die alte Bahnlinie.
So bleibt den Burgstallern nur, dass man wo dies möglich ist, eine verschließbare Schranke installiert. „Wo es möglich ist, wird die Gemeinde hier unterstützend wirken“, so der Bürgermeister, denn an einigen Stellen ist eine verschließbare Schranke eine Option.
Dies wird das Problem letztlich zwar nicht gänzlich eliminieren, doch die „P-Signale“ könnten so weiter reduziert werden, was wiederum zu einer geringeren Lärmbelastung der Burgstaller führen würde.
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