Große Koalition in Rohrbach torpediert Projekte des ESV
(Rohrbach, hr)Nun kam es so, wie es viele Mitglieder des ESV schon befürchtet hatten. Die Gemeinde wird auf den kommunalen Dächern des Bauhofes, des Wasserhaues und des Wertstoffhofes eigene Photovoltaikanlagen errichten. Mit den Stimmen der SPD, der CSU und der BGR wurde so erst einmal die Gründung einer Bürgergenossenschaft verhindert.
Die Fronten waren verhärtet, das zeigte sich schon früh, so dass schon zu Beginn klar war, wie die Abstimmung laufen würde. Nachdem Bürgermeister Huber die Zahlen für die drei Anlagen vorgestellt hatte, warb sein Stellvertreter Peter Otto noch einmal für den Energie- und Solarverein. „Dem ESV liegt die Energiewende sehr am Herzen.“
Doch schon in den ersten Wortmeldungen der CSU wurde deutlich, dass die Bedeutung einer Bürger-Energiegenossenschaft noch nicht erkannt worden ist. „Die vorgelegten Zahlen bestätigen mich in meiner Meinung, dass die Gemeinde dies machen sollte, denn ich kann es den Bürgern nicht vermitteln, wenn wir hier Geld verschenken“, so Hermann Rottmair. Auch die Aussagen der SPD zogen letztlich in die gleiche Richtung. „Wir haben einen Amtseid abgelegt und müssen das Wohl aller Bürger im Auge haben.“
Und auch obwohl Bürgermeister Dieter Huber noch einmal bekräftigte: „Ich finde diesen Verein enorm wichtig für die Gemeinde, denn so können unsere Bürger für die Energiewende noch mehr sensibilisiert werden.“ Doch vielen wurde die Bedeutung anscheinend nicht klar. „Es ist traurig, dass man die Gründung einer Genossenschaft von diesen Projekten abhängig macht. Man sollte doch die Dächer der Vereinsmitglieder für ein solches Projekt nehmen“, so Hermann Rottmair. „Wir wollen auch jenen Bürgern die Möglichkeit bieten, sich aktiv an der Energiewende zu beteiligen, die keine eigenen Dächer zu Verfügung haben“, erwiderte Michael Kornke, Vorsitzender des ESV.
Doch am Ende prallten die Argumente der Freien Wähler auf eine massive Wand von CSU und SPD, die letztlich dafür stimmten, dass die Gemeinde in diesem Punkt selbst aktiv werden soll. So müssen sich die Rohrbacher Gemeinderäte am Ende die Frage gefallen lassen, warum sie, obwohl es bereits im Oktober 2011 einen Gemeinderatsbeschluss für entsprechende Anlagen gab, bis jetzt nichts unternommen haben.
Erst als der Energie- und Solarverein Rohrbach entsprechende Planungen vorlegte, wurden einige Gemeinderäte hellhörig. So kann man letztlich wohl sagen, dass dieses Projekt aus Sicht der Energiewende nur zu begrüßen ist. Jedoch ob sich der Rohrbacher Gemeinderat mit dieser Entscheidung in Punkto ESV eine glückliche Hand bewiesen hat, wird die Zukunft zeigen.
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