Kein „Schwarzer Peter“ für die Stadt
(Pfaffenhofen, pmt)Das Meisinger-Gelände am westlichen Pfaffenhofener Stadtrand
Bürgermeister begrüßt Wieder-Aktivierung des Meisinger-Geländes, ist aber weiter an gemeinsamem Existenzgründerzentrum mit dem Landkreis interessiert.
„Meisinger geht an Gigler“. Unter dieser Schlagzeile berichtet der „Pfaffenhofener Kurier“ in seiner Ausgabe vom 19. April 2012 über einen Verkauf des Meisinger-Geländes an das Schrobenhausener Entsorgungs-Unternehmen. Im Untertitel heißt es dann, dass Landrat und Bürgermeister „sich gegenseitig für das Scheitern des Gründerzentrums verantwortlich machen“.
Dazu möchte die Stadt Pfaffenhofen klarstellen, dass ein geplantes Existenzgründerzentrum aus ihrer Sicht keineswegs gescheitert ist. Und auch an einer Zusammenarbeit mit dem Landkreis bei der Schaffung eines Existenzgründerzentrums ist die Stadt nach wie vor sehr interessiert.
Wenn nun das Meisinger-Gelände für ein Existenzgründerzentrum nicht mehr in Frage kommt, weil ein privater Käufer es dem Landkreis quasi vor der Nase weggeschnappt hat, will Bürgermeister Thomas Herker sich dafür nicht, wie im PK-Artikel erwähnt, von Landrat Martin Wolf den „Schwarzen Peter“ zuschieben lassen.
Am Rande eines auf städtische Initiative zustande gekommenen Gesprächs zum Thema Tourismus war der Stadt Mitte Februar eine Überlegung des Landkreises berichtet worden, den Kreisbauhof eventuell zusammen mit dem Abfall-Wirtschaftsbetrieb (AWP) auf das Meisinger-Gelände ausgelagert werden könnte und ein Drittel des Gebäudes dann noch für ein mögliches Existenzgründerzentrum zur Verfügung stehen würde. Der Bürgermeister hatte damals Interesse bekundet und gesagt: „Das könnten wir uns vorstellen!“
Eine inhaltliche Konkretisierung dieses Kreisprojekts oder eine weitere Kontaktaufnahme seitens des Landkreises war daraufhin nicht mehr erfolgt. Allein aus dieser einmaligen Befassung der Stadt mit der Thematik aber die Verantwortung für das Scheitern eines wohl gewünschten, aber vermutlich zu wenig aktiv verfolgten Kreisprojektes auf die Kreisstadt verlagern zu wollen, geht Bürgermeister Herker etwas zu weit: „Die Entfernung zwischen Landratsamt und Stadtverwaltung ist doch über die Ingolstädter Straße hin so gering, dass eine Kontaktaufnahme, wenn erforderlich, so kurzfristig wie einfach möglich sein sollte.“
Allerdings hatte die Stadt Pfaffenhofen schon länger die Schaffung eines Existenzgründerzentrums in Planung. Die städtische Wirtschafts- und Service-Gesellschaft WSP hat das Existenzgründerzentrum seit zwei Jahren in ihrem Strategiepapier; 2010 gab es dazu bereits ein Gespräch zwischen WSP und Landratsamt. Der Vertreter des Landratsamtes sah damals allerdings keinen Handlungsbedarf, da der Landkreis Pfaffenhofen am Existenzgründerzentrum Ingolstadt (EGZ) beteiligt sei.
Wie auch immer es weitergeht mit dem Wunsch nach einem Existenzgründerzentrum in Pfaffenhofen – dass das seit Jahren brach liegende Betriebsgelände an der westlichen Stadtgrenze jetzt einen Käufer gefunden hat und damit endlich wieder einer Nutzung zugeführt wird, beurteilt Bürgermeister Thomas Herker sehr positiv: „Wir freuen uns, wenn sich hier ein Unternehmen ansiedelt und neue Arbeitsplätze schafft.“ Voraussetzung ist dabei natürlich, dass Lärm- und Geruchsbelästigungen für die Anwohner ausgeschlossen werden und dass das Gelände begrünt und ansprechend bepflanzt wird.
Ein Existenzgründerzentrum des Kreises mit städtischer Beteiligung ist damit nicht endgültig vom Tisch. Bürgermeister Herker jedenfalls empfiehlt zur künftigen Verfolgung gemeinsamer Pläne versöhnlich: „Lieber vorher miteinander reden als nachher aufeinander schimpfen.“
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