Energiewende: Der Landkreis gibt Gas
(Pfaffenhofen\Jetzendorf, hr)Aktuell prüft der Landkreis, wo weitere Windkraftanlagen wie in Schweitenkirchen entstehen könnten.
Auf Pfeilern steht die Energiewende im Landkreis, die berichtete Landrat Martin Wolf den Kreisräten bei der vergangenen Sitzung des Kreistages in Jetzendorf. „Wir setzen auf Nachhaltigkeit“, so Martin Wolf, „ und nicht auf Schnelligkeit.“
Auf vier grundsätzlichen Eckpfeilern steht die Energiewende im Landkreis. Zum einen sind die kostenlosen Energieberater und die Erstellung eines landkreisweiten Energienutzungsnutzungsplans zentrale Elemente. Zum anderen wird Windenergie von großer Bedeutung sein. Hierzu sind die Planungen für einen landkreisweiten Flächennutzungsplan schon angelaufen.
Aber natürlich darf man sich nicht nur auf Sonne und Wind versteifen, sondern muss viele Aspekte berücksichtigen. „Wir planen deswegen Arbeitskreise einzurichten, die sich ganz speziell den einzelnen Themen widmen“, so Landrat Martin Wolf.
Der Landkreis müsste sein Engagement noch deutlich verstärken, so lautete die Forderung einiger Kreisräte. „Wir sollten die Kommunen unterstützen und möglicherweise auch eine eigene Energieagentur gründen“, so Günther Böhm. „Wir wollen hier keinen Schnellschuss“, so Landrat Martin Wolf, mit dem Blick auf diese Agenturen, die es in anderen Kreisen zum Teil bereits gibt. „Nicht jede dieser Einrichtungen arbeitet gewinnbringend, und auch gilt es zu bedenken, dass wir mit dem Energie- und Solarverein einen sehr kompetenten Partner an unserer Seite haben.“
Doch soll man sich wirklich schon mir einer Energieagentur befassen? Wäre es nicht sinnvoller bevor man in dieser Richtung denkt, erst einmal die Grundlagen genau zu ermitteln? „Wenn wir die Energiewende schaffen wollen, dann dürfen wir das Pferd nicht von hinten aufzäumen“, so Franz Niedermeier von der FDP. Man braucht eine genaue Grundlage, bestehend aus Verbrauch, Einsparpotential und Erzeugungsmöglichkeiten, so seine Forderung.
„Genau dies machen unsere 19 Kommunen im Moment“, bekräftige Landrat Martin Wolf. Jeder der 19 Gemeinden erstellt entweder ein Klimaschutzkonzept oder einen Energienutzungsplan. „Aus diesen 19 Plänen können wir dann landkreisweit die Potentiale ermitteln“, so Wolf weiter.
Und so sieht man sich im Landkreis Pfaffenhofen auf einem guten Weg. „Wir gehören zur Spitzengruppe“, so Reinhard Heinrich, Fraktionsführer der CSU.
Klar ist aber auch, dass letztlich noch viele Fragen offen sind. Soll man die Netze rekommunalisieren? Welches Potential hat die Windkraft? Und vor allem, welche Rolle spielen die großen Energieversorger bei der Energiewende. Um solche Fragen klären zu können wurde im Landratsamt nicht nur eine eigene Stelle geschaffen, sondern es sollen auch Arbeitskreise eingerichtet werden, die sich diesen Themen widmen. „Hier sind alle aufgerufen, sich einzubringen. Fachleute, Bürger und jeder, der mitarbeiten will, kann sich hier beteiligen“, so Landrat Martin Wolf.
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