Im Gespräch mit Benedikt Hipp
Bei der ersten Ausstellung des Neuen Pfaffenhofener Kunstvereins im Jahre 2008 war Benedikt Hipp noch einer von vier Künstlern, deren Werke der soeben gegründete Verein zeigte. Nun, vier Jahre später hat der in München geborene und in Pfaffenhofen aufgewachsene Hipp eine beachtliche Entwicklung gemacht.
Kunst-Sammlungen wie die der Deutschen Bundesbank oder der Pinakothek der Moderne haben inzwischen Arbeiten des Scully-Schülers erworben. Hipp, 2005 mit dem Kulturförderpreis der Stadt Pfaffenhofen ausgezeichnet, stellte in den Niederlanden, Frankreich, an der Frankfurter Schirn oder der Art Basel aus. Dem Neuen Pfaffenhofener Kunstverein blieb der Maler und Bildhauer die Jahre über verbunden und steht nun Pate für drei junge Künstler aus München, die er zu Ausstellungen im Kunstverein eingeladen hat. Die Ausstellungsreihe trägt den Titel „LANDPARTIE 1-3: Noch immer ist der Verzehr von Pilzen mit Vorsicht zu genießen“ und den Anfang macht der 1969 in Freising geborene Maler Frank Hutter, der wie Hipp bei Professor Sean Scully an der Akademie der Bildenden Künste in München studiert hat. Unsere Redakteurin Alexandra Fischbacher hat Benedikt Hipp zum Interview getroffen. Lesen Sie was dabei herauskam!
Herr Hipp, schön das Sie sich anlässlich der aktuellen Ausstellung des Pfaffenhofener Kunstvereins im Bahnhof die Zeit genommen haben und uns einige Fragen zum Künstler und auch zu Ihrer Person beantwortet haben.
Wie sind Sie zur Kunst gekommen?
Die Kunst ist zu mir gekommen. Aber genau weiss ich das nicht mehr.
Sie sind mit Ihrer Kunst schon viel in der Welt herumgekommen! Und doch sind Sie jetzt wieder ganz in der Nähe Ihrer alten Heimat Pfaffenhofen. Ist das Zufall oder hängt Ihrn Herz doch ein wenig an der „Lebenswertesten Kleinstadt der Welt?
In der folgenden Betrachtung wird vorausgesetzt der Körper sei eindimensional.
Was sagen Sie eigentlich zum Sieg von Pfaffenhofenbeim Wettbewerb zur „Lebenswertesten Kleinstadt der Welt“?
Für mich stellt sich die Frage was denn etwas "lebenswert" macht. Das heißt was sind die Bedingungen und Konditionen für jeden Einzelnen für das Verhältnis von Wert und Leben. Ich kann und will nicht beurteilen was lebenswert und weniger lebenswert ist, doch denke ich, dass der Konsumkapitalismus dies vor allem macht, um Wettbewerb und Wachstum zu steigern. Die Ausrichtung des öffentlichen und privaten Lebens, also der Gesellschaft, auf diese Werte halte ich für sehr bedenklich.
Wie kam es zur Zusammenarbeit mit dem Kunstverein?
Der Kunstverein hat mich gefragt, ob ich mir vorstellen könnte eine Ausstellung zu organisieren. Wir haben uns getroffen um über Möglichkeit und Rahmenkonzept zu sprechen, worauf ich zugesagt habe. Ich schätze die Herzlichkeit sowie das persönliche Engagement dort sehr.
Wo haben Sie die drei Künstler, die Sie nach Pfaffenhofen eingeladen haben kennengelernt?
Frank Hutter, Wolfgang Kaiser und Felix Burger kenne ich aus München.
Gibt es eine künstlerische Verbindung der Werke oder hat jeder der drei Künstler seine völlig eigene Stilrichtung?
Meine Auswahl ist logischerweise subjektiv und somit gibt es eine Verbindung im weiteren Sinne, welche dann natürlich auch durch die Idee der Reihe bedingt ist. Alle drei sind sehr starke Künstler. Ihre Herangehensweisen sind grundlegend verschieden. Auch arbeiten sie in unterschiedlichen Medien.
Waren die drei Künstler gleich einverstanden nach Pfaffenhofen zu kommen oder mussten Sie erst Überzeugungsarbeit leisten.
Alle drei freuen sich auf ihre Ausstellung.
Frank Hutter ist ja wenn ich richtig informiert bin aus München, hatte er vorher schon einen Bezug zu Pfaffenhofen und dem Pfaffenhofener Kunstverein? Evtl. Ausstellungen in der Region.
Soviel ich weiß nicht.
Die Ausstellungsreihe heißt Landpartie 1-3 und das ganze findet am Bahnhof statt. Wie passt das alles zusammen und wie passt die Kunst von Frank Hutter da hinein?
Der Titel setzt sich zusammen aus "Landpartie 1-3" ,das kommt von Seiten des KV, und " Noch immer ist der Verzehr von Pilzen mit Vorsicht zu genießen" welcher von mir kommt. Letzter bezieht sich dann tatsächlich auf die subtile Irritation, die sich durch die Arbeiten der drei Künstler zieht. Ein Warnhinweis sozusagen.
Im Speziellen nun bei Frank Hutter stößt man in seiner Malerei auf den ersten Blick auf gewohnte Gesellen. Doch Derartige gibt es nicht, denn sie tun nur so. Es sind wohl Lockvögel, die da sitzen und einen sirenenhaft immer mehr hineinziehen in das Dickicht aus Blattwerk, Rückenmark und den Wirren der Psyche, um dann in Malerei zu enden.
Vielen herzlichen Dank Herr Hipp, für das interessante und aufschlussreiche Gespräch.
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