150kg Dynamit auf der Bühne!
(Rohrbach, rs)Die Bluescasters kamen am Samstagabend auf die Bühne und heizten zunächst mit 2 Freddie King Stücken die Stimmung an. "Und nun der Star des Abends!" kündigte Sänger und Gitarrist Christoph "Jimmy" Reiter die Band-Verstärkung an. Und dann kam er auf die Bühne: Memo Gonzalez, ein Hüne, eine 150kg-Masse Mensch, ein Vollblut-Musiker, der sofort begeisterte und das Publikum mitriss.
Blues, Rock und Rock'n'Roll - wie nah diese Stilrichtungen beieinander liegen können, wurde in diesem Konzert in der Kulturwerkhalle mehr als deutlich. "East Texas Louisiana Party Music" nannte Gonzalez die Musik, eines haben dabei alle Stücke gemeinsam: sie reißen das Publikum vom ersten Ton an mit und gehen ins Mark. Da gibt es keine Melancholie und kein Verschnaufen, es ging einfach richtig ab. "My name is Mr. Melody, our goals are dancing, rocking, bluesing and schmusing." umriss er verschmitzt die Ziele der Veranstaltung.
Neben Reiter an der Lead-Gitarre und Memo Gonzalez (Gesang, Mundharmonika) vervollständigten der Bassist Erkan Özdemir und der Schlagzeuger Jodie van Ooijen die Band. Allesamt haben sie den Blues und Rock im Blut, Gonzalez erinnert dabei ein wenig - nicht zuletzt natürlich wegen seiner Statur - an den legendären Canned Heat Sänger Bob "The Bear" Hite. Auch musikalisch sind sie dieser blues-rockigen Kategorie so irgendwo zwischen eben jenen Canned Heat und John Mayell bzw. den rockigeren Varianten von Ten Years After bis hin zu den klassischen Rock'n'Rollern zuzuordnen.
Eines war gewiss am Samstagabend in Rohrbach: Memo Gonzalez wird man in Erinnerung behalten. Auf der Bühne gab er alles, auch wenn man ihm ansah, dass er dabei körperlich an seine Grenzen gehen musste. Dabei suchte er unentwegt den Kontakt zum Publikum, animierte zum Mitsingen, schlenderte mit seiner Mundharmonika im Saal umher oder holte sich eine Dame zu einem Tänzchen auf die Bühne.
Nach dem Konzert musste der Mann erst einmal wieder zu sich kommen, verschnaufte sichtlich geschafft, aber äußerst zufrieden wirkend auf einem Stuhl. Das hatte er sich aber mit Sicherheit auch verdient, viele im Publikum blieben noch lange an ihren Tischen sitzen, um dieses gerade erlebte Feuerwerk an Energie verarbeiten zu können.
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