Asylbewerber: Steht am Ende das Geld im Vordergrund?
(Wolnzach, hr)Hunger, Krieg, Repressionen und die Hoffnung auf ein besseres Leben sind die Hauptgründe, warum viele Menschen ihre Heimat verlassen und in Deutschland Schutz suchen. Nun soll auch Wolnzach seinen Beitrag dazu leisten und 16 Asylbewerber aufnehmen.
Leben in „guter Nachbarschaft“ doch ist dies in Wolnzach am Feldrain überhaupt möglich? Hier geht es nicht darum, dass die Wolnzacher grundsätzlich ausländerfeindlich wären, im Gegenteil, über viele Jahre hinweg haben sie ihr Engagement im sozialen Sektor unter Beweis gestellt. Nein, hier geht es den Wolnzachern und allen voran auch Bürgermeister Jens Machold ganz speziell um dieses Gebäude.
Als „kleine Erbsünde“ bezeichnet man den Verstoß gegen den Bebauungsplan und geht davon aus, dass es auch dort gelingen kann, in guter Nachbarschaft zu wohnen. Doch ist das wirklich möglich? Das Landratsamt versucht, hier die Vergangenheit bewusst auszublenden, sei es mangels Alternativen oder aus Zeitdruck.
Nun stellt sich aber schon die Frage, ob dies eine sinnvolle Haltung ist. In ein Umfeld, das ohne hin noch von der Vergangenheit her aufgeheizt ist, sollen nun Asylbewerber gesteckt werden. Nun sind die Wolnzacher zwar alles andere als ausländerfeindlich – Bürgermeister Jens Machold betonte hier immer wieder wie fruchtbar und gut die Zusammenarbeit mit dem türkisch-islamischen Kulturverein ist – doch an dieser ganz speziellen Stelle würde das Ganze unter keinem guten Stern stehen. Und ehrlich gesagt ein Stück weit kann man die Nachbarn und Anlieger auch verstehen, denn die illegale Pension schwingt bei vielen noch in den Köpfen mit und bei so manchen Gemeinderat stellt sich bei dieser Situation ein fader Beigeschmack ein. Steht am Ende vielleicht der finanzielle Aspekt im Vordergrund?
Insgesamt sollte man aber auch im Landratsamt gerade beim Thema Asylbewerber eine gewissen Sensibilität entwickeln und solche Standorte, die derart negativ vorbelastet sind, gar nicht erst in Erwägung ziehen, denn die Vorzeichen für ein Gelingen sind dort denkbar schlecht.
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