Total verstrahlt?
(Mainburg, bbe)
„Total verstrahlt?“ So lautete das Thema des Vortrags in der Grundschule Mainburg und „Wie stark strahlen Handys und Mobilfunkmasten?“, darüber klärte der Diplom Physiker Clemens Mehnert vom Bayerischen Landesamt für Umwelt auf.
Der sehr interessante und äußert aufschlussreiche Vortrag räumte über viele Vorurteile auf die über Handys und Handymasten im Umlauf sind. Herr Mehnert berichtete z.B., dass man bei einem Handytelefonat von nur wenigen Minuten mehr Strahlung abbekommt als wenn man sich einen Tag in der Nähe eines Handymastens aufhält.
Es wurde auch über das Vorurteil aufgeklärt, dass ein Handy angeblich immer strahlt, sogar wenn es ausgeschaltet ist, was aber bei einem Versuch eindeutig widerlegt wurde. Die Strahlung bei einem neueren Handy z.B einem Smartphone mit UMTS und G3-Funktion liegt sogar beim telefonieren bei nahezu Null und solange keine Verbindung aufgebaut ist gibt es auch Handys die nicht mehr auf dem neusten Stand der Technik sind keine Strahlenbelastung.
Um bei älteren Modellen die Belastung so gering wie möglich zu halten, wird bei einem Telefonat empfohlen, einen Standort mit gutem Empfang zu wählen, ein Headset zu verwenden und direkten Körperkontakt zu vermeiden, was übrigens genauso bei Laptops mit W-LAN gilt, die man sich oft auf die Knie legt.
Herr Mehnert zeigte anhand von Diagrammen die Marktentwicklung des Mobilfunks in Deutschland vom 1992 mit quasi Null Nutzern bis 2012 mit über 100.000.000 Verträgen und die prozentuale Anzahl von Handybesitzeren bei Kindern die bei ca. 30% und bei Jungendlichen und jungen Erwachsenen schon bei fast 100% liegt.
Er erklärte wie sich die Leistungsflussdichte mit der Entfernung von der Punktquelle verhält und nahm als Beispiel die Glühbirne. Zudem erläuterte er die automatische Leistungsregelung am Handy, da Handys ihre Sendeleistung bei gutem Empfang sehr stark drosseln können und somit die Strahlung abnimmt umso näher der Nutzer am Sender ist. Was auch sehr interessant ist, dass die Absorption von Mobilfunkstrahlung (SAR) am Kopf bzw. Ohr die höchste Leistungsflussdichte hat und sie hier um den Faktor 1.000 bis 2.500.000 stärker ist, als die des Mobilfunkmastens.
Außerdem zeigte Herr Mehnert die Nutzer- bzw. Senderdichte im Vergleich zu einer Kleinstadt, er nannte als Beispiel Mindelheim, da die Einwohnerzahl dort Mainburg sehr ähnlich ist, mit 9 Standorten und München-Innenstadt mit 178 Standorten.
Auch stellte er DECT-Telefone mit den Neuen mit „ECO plus“-Modus gegenüber und nicht nur das der Energieverbrauch ca. 60% geringer ist, sondern die gepulste Sendung bei Basisstation und Mobilteil und die spezifische Absorptionsrate ist um bis zu 80% geringer, und im Standbymodus senden diese gar nicht mehr.
Am Ende stellte Herr Mehnert noch ein Forschungsprogramm des Deutschen Mobilfunk aus dem Jahre 2008 vor. Dabei ging es um die Frage wie beeinflusst Mobilfunkstrahlung die Gehirnleistung, die Blut-Hirn-Schranke, das Auge und Ohr, das allgemeine Wohlbefinden wie z.B. Schlaf und gibt es bei langfristiger Einwirkung gesundheitsschädigende Auswirkungen wie z.B. Krebs?
Ergebnis war, dass unterhalb der Grenzwerte weder bei Zellkulturen, Versuchspersonen, epidemiologischen Studien oder Tierversuchen über mehrere Generationen keine Nachweise auf eine schädliche oder negative Wirkung von Mobilfunk festzustellen war lt. Bundesamt für Strahlenschutz (BfS).
Interessantes Infomaterial gibt es hierzu auf der LFU Homepage unter www.lfu.bayern.de zum Thema Strahlung, eine Broschüre über Elektrosmog zu bestellen unter www.bestellen.bayern.de und weitere Informationen unter www.strahlenschutz.bayern.de.
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