"Identity.Contemporan Lituanian Art" in den Kulturhallen Pfaffenhofen
(Pfaffenhofen, ala)
Mit einer fantastischen Vernissage eröffnete eine Wanderausstellung in den Pfaffenhofener Kulturhallen. "Identity.Contemporan Lituanian Art" mit Projektleiterin und Kuratorin Eglé Bertasiene wurde von 2.Bürgermeister Albert Gürtner und Kulturreferent Steffen Kopetzky vom Neuen Pfaffenhofener Kunstverein präsentiert und herzlich willkommen geheißen.
Seit gut einem Jahr ist der im Dezember 2007 gegründete Neue Pfaffenhofener Kunstverein, der aktuell 160 Mitglieder hat, Mitglied der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Kunstverein, adkv. Über dieses Netzwerk gelangte die Ausstellung "Identity" nach Pfaffenhofen. Den direkten Kontakt zwischen Karin Probst als Projektleiterin für den Kunstverein zur Projektleiterin Eglé des LAA stellte Lutz-Benno Kracke, Vorsitzender des Vereins focus europa e.V. mit Sitz in Neuendettelsau her. Litauen wird im Allgemeinen nicht als eigenständiges Land wahrgenommen, sondern zusammen mit Estland und Lettland als geografische Einheit, nordöstlich von Zentraleuropa liegend. Die Küstenlinie ist den drei baltischen Staaten gemeinsam, kulturelle Unterschiede gibt es auf jeden Fall. Litauen hat eine eigene Identität. „Identity. Lithuanian Contemporary Art“ heißt die große Ausstellung, die Arbeiten aller wichtigen bildenden Künstler Litauens von der Mitte des 20. Jahrhunderts bis in die Gegenwart zeigt. Die Ausstellung vereint rund 50 Werke der Malerei, der Grafik, der Textilkunst und der Bildhauerei von dreißig Künstlern der mittleren und jüngeren Generation – der älteste Künstler ist 75 Jahre, der jüngste 30 Jahre – und eröffnet über deren Kunst einen Blick auf die Bildwelt des baltischen Staats. Es sind Gemälde zu sehen, die gegenständlichen Darstellungen ähneln wie man sie von der heutigen Leipziger Schule kennt, genauso wie farbenprächtige folkloristisch-religiöse Motive in klassischen Malereien mit moderner Ausprägung. Die Bildsprache ist zum Teil expressiv-abstrakt, einige Motive werden in Assemblage- und Collage-Techniken umgesetzt. Bemerkenswert ist die Ausgewogenheit des Stellenwertes von Malerei und Grafik. Neben den traditionellen druckgrafischen Arten wie Kupferstich, Aquatinta, Holz- und Linolschnitt können in der Ausstellung auch Abzüge experimenteller Verfahren betrachtet werden. Reizvoll dürften für viele die Arbeiten aus dem Bereich der Textilkunst sein, die eher selten präsentiert werden. Nur auf den ersten Blick weist dieses Medium die Nähe zum traditionellen, dekorativen Kunsthandwerk auf, abstrakte Möglichkeiten wurden im Textilen bezüglich Form und Handhabung immer ausgelotet. Unter den plastische Arbeiten ist eine Figur von Stanislovas Kuzma, dessen berühmte Figurengruppe vor dem Litauischen Nationaltheater in Vilnius, die Personifizierungen von Komödie, Tragödie und Drama, zu den bekanntesten zeitgenössischen Werken zählt. Bis 10. Juni kann die Ausstellung in der Kulturhalle Pfaffenhofen besichtigt werden, dann zieht sie nach Andorra und Österreich weiter. Kuratiert hat die Wanderausstellung, die seit drei Jahren unterwegs ist und in den osteuropäischen Nachbarländern, wie 2011 im polnischen Warschau, oder in den Niederlanden zu sehen war, die Projektleiterin des Verbandes Litauerischer Künstler Egle Bertasiene. Kulturhalle Pfaffenhofen Öffnungszeiten: Dienstag bis Freitag 16 bis 19 Uhr, Samstag und Sonntag, 15 bis 18 Uhr
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