Patchwork - vom "Fleckerlteppich" vieler Familien
(Siegenburg, fba/pmt)
Wenn Sterne aufeinander knallen, entstehen manchmal neue Welten. Dies stellte bereits Charlie Chaplin fest. So kann es auch sein, dass nach einer mehr oder weniger freundschaftlichen Trennung, ein Papa mit seinen Sprösslingen auf eine andere Mama mit kindlichem Anhang trifft und in dieser auch die Frau für das zukünftige Leben sieht.
Was bislang als separate Einheit gut funktioniert hat, soll dann zusammengeführt werden. Kinder sollen sich als Geschwister oder wenigstens als Freunde neu positionieren und den leibliche Elternteil genauso wie den neue Partner als Erziehungsbevollmächtigte akzeptieren. Neue Sterne entstehen aber nicht von heute auf morgen und Reibungspunkte gibt es an vielen Ecken. Neue Geschwisterkinder sind Spiel- und Interessensgefährten, können jedoch auch rivalisierend Raum und Zeit einnehmen. Der neue Partner des eigenen Elternteils schenkt Aufmerksamkeit, macht jedoch auch seine eigenen Erwartungen deutlich. Und dann gibt es noch den leiblichen Papa oder die Mama, den bzw. die man in regelmäßigen Abständen sieht und keinesfalls enttäuschen oder verletzen möchte. Was wie ein schwieriger Balanceakt für Kinderseelen aussieht, kann doch zu einer Bereicherung in der Persönlichkeitsentwicklung werden. Kinder aus besagten "Patchwork (engl. Flickwerk)- Familien" lernen eher Toleranz und müssen sich notwendigerweise an die Einhaltung von Regeln richten. Sie genießen ein aktives und lebendiges Zuhause und schätzen im Idealfall das Vorhandensein mehrer erwachsener Bezugspersonen, die individuelle Beziehungen zum Kind pflegen. Damit eine günstige Familienzusammenführung gelingt, sollten jedoch einige Grundsätze beachtet werden: Anfängliche Rangordnungskämpfe sind als normal anzusehen. Bauen Sie nicht zu hohe Erwartungen auf und nehmen Sie sich Zeit, die Kinder Ihres Partners oder Ihrer Partnerin interessiert und wertschätzend kennenzulernen. Fördern Sie immer wieder den Gemeinschaftssinn, indem Freizeitangebote für möglichst die ganze Familie gemacht werden. Zur Planung derartiger Unternehmungen oder für andere Absprachen können Sie eine wenigstens einmal monatlich stattfindende Familienkonferenz nutzen. Seien Sie gerecht und konsequent, was die Einhaltung von Regeln betrifft. Akzeptieren Sie nicht, dass Familienmitglieder untereinander ausgespielt werden. Die Erwachsenen sollten sich regelmäßig Zeit für sich und exklusiv für jedes Kind nehmen, wobei die individuellen Bedürfnisse eines jeden Familienmitgliedes gehört werden. Fördern Sie den Kontakt zum nicht in der Familie lebenden Elternteil eines Kindes und respektieren Sie die Gefühle des Kindes für diesen. In manchen Fällen ist auch eine Familienberatung zielführend. Aber seien Sie sich bewusst, dass, wenn mehrere Menschen zusammenleben, plötzlich auch mehr Meinungsverschiendenheiten entstehen können. Doch die Vielfalt macht einen Fleckerlteppich erst aus und durch die Eigenheit eines jeden Teiles entsteht schließlich das neue Ganze. Stehen Sie wieder im Leben!
Ihre
Diana Gallmeier
Diplom - Psychologin
www.wieder-im-leben-stehen.de
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